„All the victims were members of the spa. [...] All of them are good looking, beautiful people. In great shape. Perfect bodies, one might say.“
Zwischen Laufband und Ergometer, Hantelbank und Crosstrainer, Powerriegel und Vitaldrink findet ein blutiges Slasher-Drama aus Dauerwellen und Leggings statt.
In Rhonda’s Workout (das amerikanische Pendant zu Susis Fitnessfarm) geht’s heiß her: Topmodel *namevergessen* (nennen wir sie einfach mal Uschi*) will ihren kurvenreichen Körper dem Münzenmallorca überlassen. Das es sich hierbei um ihr Grab handeln könnte, konnte sie natürlich nicht ahnen (mit Ausnahme der zu erwartenden Hautkrebs-Diagnose ihres Hautarztes 20 Jahre später), denn bereits aus dem musikalischem Off schleichen sich düstere Töne ins Gehör des Zuschauers. Funke sprühen, Flammen schlagen hoch, die Nebelmaschine muss Überstunden machen. Zum fulminanten Auftakt wird gleich tief in die Slasher-Trickkiste gegriffen und die bräunende Kabelkaribik in einen Toaster umfunktioniert. Mit Uschi als Toast, versteht sich.
In der Wellness-Dusche will sich indes die angehende Aerobic-Göttin *namevergessen* (nennen wir sie mal Brigitte*) den Schweiß vom Leib waschen. Doch wieder einmal schleicht eine Silhouette aus dem Off ins Bild – bewaffnet mit einer übergroßen Sicherheitsnadel…
Und so geht’s munter weiter – ob Petra*, Hilde* oder Manuela*, alle müssen dran glauben.
Im Grunde haben wir den Streifen damit fertig reviewt. Inhaltlich wird das gesamte Werk nur noch durch ein paar random glorious Boob-Shots, grauenerregende Aerobic-Einlagen, die sich rein zufällig auf einen gut durchtrainierten Hüftbereich konzentrieren,…
…und dem herumstreunenden Privatermittler namens Uwe* gefüllt.
Letzterer hat die Aufgabe den Killer dingfest zu machen – aber ein unglaublicher Storytwist bahnt sich am Ende an. Denn während der aufmerksame Zuschauer sich der eigentlichen Identität des Schlitzers gewiss zu sein scheint, dreht sich der Streifen um 180 Grad und präsentiert einen zweiten Killer, mit dem NIEMAND hätte rechnen können (obwohl…). Rhonda, Namensgeberin der oben erwähnten Muskelbude, schleicht ebenfalls als Meuchelmörderin mit Perücke durch die Duschkabinen. Motivation: sie war die menschliche Toastscheibe – nun soll jede hübsche Damen für ihr Leid bezahlen!
Det nenn’ ick schon mal ziemlich strange, wah.
„Aerobicide – Der Killer-Fitness-Club“ gehört zwar nicht in die Vergessene-Perlen-Abteilung, ist aber jedem Fan des Slasher-Genres dennoch zu empfehlen, insbesondere wenn er ein Herz für Obskuritäten hat. Und für Leggins. Und für Dauerwellen. Und für Synthie-Pop. Und für Laiendarsteller. Und für Anschlußfehler. Und für Jürgen*, dem lässigen Eroberer des Schamdreiecks.
Fatality:
Eine Bombe für alle Freunde des schlechten 80er-Slashers. IMDB-User CryFy schrieb es kurz und bündig und fasste es damit perfekt zusammen: „Like, totally 1980s horror cheese.“ Dafür ein Amen…und drei sehr solide Schädel.
*Name von der Red. geändert.
‐ Markus Haage
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