Freitag Abend, perfekte Zeit für eine King-Verfilmung.
„Ich dachte immer, hier passiert gar nichts. Doch in Wirklichkeit passiert hier alles. Man muss genau hinsehen in einer Kleinstadt. Die Schönheit liegt im Detail. Das ganze Grauen eines Kriegsgefangenenlagers findet sich hier in einem misshandelten Kind. Die ganze Schönheit von Michelangelo in der alabasternden Bade einer schultergroßen Kellnerin.“
Etwas sträflich wird die Verfilmung von BRENNEN MUSS SALEM aus dem Jahre 2004 behandelt. Hierbei handelt es sich um eine TV-Miniserie (bestehend aus zwei 90 Minuten-Folgen) mit einer großartigen Besetzung (Rob Lowe, Donald Sutherland, Rutger Hauer, James Cromwell). Bereits 1979 adaptierte Tobe Hooper Kings Roman, der in den späten 80ern eine ziemlich misslungene Fortsetzung erhielt. Diese TV-Adaption kommt dem Geist von Kings Roman meines Erachtens am nähsten. Wie in so vielen seiner Werke schafft es King auf beeindruckende Weise ein sehr intimes aber allgemein gültiges Porträt von Smalltown, America zu zeichnen, mit dem man sich sogar hier, in einem vollends anderen Kulturkreis identifizieren kann. Die phantastischen Elemente spielen eine untergeordnete Rolle. Es sind die Charaktere von denen BRENNEN MUSS SALEM lebt. Es muss allerdings dazu gesagt werden, dass sie die Neuverfilmung einige Freiheiten nimmt und Kings Roman nicht 1:1 übernimmt. meines Erachtens sehr gelungen. Tobe Hoopers Version muss ich mir die Tage mal wieder geben …
‐ Markus Haage