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Conventions sind Big Business

verfasst am 7.Dezember 2017 von Markus Haage

Das Foto dient nur zur grafischen Aufwertung, es besteht keinerlei Zusammenhang zwischen dem Text und der abgebildeten Veranstaltung.
(© Neon-Zombie.net)

Ein interessanter Bericht über die US-amerikanische Convention-Wirtschaft poppte bei Screenrant.com auf.

Laut dem Bericht hat Steve Armell, Hauptdarsteller der Superhelden-Serie „Arrow“, mittlerweile seine eigene Agentur gegründet, um Schauspieler und Stars für Conventions besser zu vermitteln. Conventions sind Big Business geworden. Ganz, ganz big.

Viele Schauspieler können mittlerweile mit Conventions mehr Geld verdienen als mit den Dreh ihrer Serien und Filme. Selbst kleine Stars können große Summen umsetzen. So soll „Doctor Who“-Star Matt Smith (der in „Terminator: Genisys“ in einer kleinen Nebenrolle SkyNet verkörperte) an einem Wochenende rund 250.000 US-Dollar verdient haben. Zur mittlerweile üblichen Gage für einen Convention-Auftritt kommen eben prozentuale Beteiligungen bei Autogrammen und Fotos hinzu. Ein Foto eines Stars kann in den USA gerne mal 100 US-Dollar oder mehr betragen. Ein Redakteur von uns holte sich kürzlich in London ein Autogramm von Mark Hamill. 145 Dollar hat er bezahlt (ohne Foto). Jewel Staite aus der Sci-Fi-Serie „Firefly“, eigentlich eher ein Mini-Star (wenn überhaupt), verzichtete als Schauspielerin (!) 2015 auf alle Film- und Fernsehengagements, da sie insgesamt zwölf Conventions absolvierte, die ihr letztlich viel, viel mehr Geld einbrachten. Für eine Woche Arbeit bei einer TV-Serie würde sie „nur“ 10.000 US-Dollar erhalten, während sie auf einer Convention an zwei Tagen bis zu 40.000 US-Dollar verdienen kann. Interessant hierbei ist, dass eben auch verhältnismäßig kleine Stars, die das Glück hatten irgendwann einmal in einer Kultserie gecastet wurden zu sein, mächtige Summen verdienen können. „Firefly“ umfasste gerade einmal 14 Folgen, bis die Serie vor 15 Jahren (!) eingestellt wurde. Ein Kinofilm vor 12 Jahren folgte noch, aber das war’s auch schon. Egal, denn die Fangemeinde ist weiterhin vorhanden und der Kult um die Serie hält an. So kann eine eher kleine oder unbekannte Schauspielerin wie Jewel Staite nach eigener Aussage gerne mal rund 300.000 US-Dollar (brutto) pro Jahr nur mit zehn bis zwölf Convention-Auftritten (also 20-30 Tage Arbeit) verdienen.

Vor zehn Jahren waren Norman Reedus und Bruce Campbell allerhöchstens C-Stars auf den Conventions. Unzählige Videos und Fotos von Cons aus den 2000ern belegen dies. Heutzutage sind sie dank erfolgreicher Serien-Engagement Mega-Stars. Zumindest auf den Cons. Demnach verlangen sie auch sehr viel. Vor zehn Jahren, vor „The Walking Dead“, hing Norman Reedus noch bei einem Event in Braunschweig rum und trank mit den Besuchern Flaschenbier vor der Tür. Heute muss ein Veranstalter angeblich mehrere zehntausende Euro Gage hinblättern („nicht weniger als 100.000 Euro“ laut befreundeter Quelle aus dem Eventbereich), damit er nur zur Convention kommt. Laut News.com.au verdient Reedus mit einer Convention nun bis zu einer halbe Millionen US-Dollar.

Man sollte diese Summen natürlich nicht 1:1 auf die deutsche Convention-Szene ummünzen. Auch kosten Conventions den Veranstaltern sehr viel Geld und stellen ein immenses finanzielles Risiko dar. Hallenmiete, Personal, Versicherungen, Hotel- und Flugkosten, etc. Deutsche oder europäische Veranstalter sind demnach oft auch im finanziellen Nachteil, weil sie die teils absurd hohen Flugkosten mittragen müssen. Auch verlangen große Stars wie erwähnt teils sehr hohe Gagen oder Forderungen (nur First-Class-Flüge, etc.), die dann wiederum über höhere Eintrittsgelder oder höhere Foto- und Autogrammpreise reingeholt werden müssen.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!