Heute startet abermals das Braunschweig International Filmfestival (siehe Bericht). Für Fans des Genrefilms hat das Festival seit fast zehn Jahren die „At Midnight“-Reihe im Programm, die von Clemens Williges, Chefredakteur des „35mm“-Filmmagazins, kuratiert wird und jedes Jahr Werke des Phantastischen Kinos, vor allem aus dem Horrorgenre, unter einem Themenbegriff präsentiert.
Dieses Jahr widmet man sich der „New French Extremitiy“-Welle. Hierzu führt man nicht nur die 4k-Restauration von Alexandre Ajas „High Tension“ („Haute Tension“, 2002), sondern noch vier weitere Filme auf, von denen zwei Werke als „Überraschungsfilm“ angekündigt sind. Vielleicht auch, weil sie indiziert wurden und nicht öffentlich beworben werden dürfen … 😉 Somit bleibt es spannend. „High Tension“ wird übrigens am Freitag, dem 10.11.2023, in Anwesenheit der Hauptdarstellerin Cécile de France im Universum-Kino aufgeführt.
Alle weiteren Informationen findet ihr auf der offiziellen Website.
Es folgt der offizielle Pressetext:
NEW FRENCH EXTREMITY AT MIDNIGHT
Blutiges Herzstück dieser Reihe ist HIGH TENSION mit EUROPA-Preisträgerin Cécile de France in der Hauptrolle. Vor 20 Jahren löste der Film in Frankreich eine neue Welle aus, die transgressive Gewaltszenen in bisher nie dagewesener Härte auf die Leinwand brachte. Die „New French Extremity“ spaltete das Publikum und rief Jugendschützer auf den Plan. Zwei Werke werden daher als „Überraschungsfilm“ im Programm genannt. Zwei Filme, die bereits ein bzw. zwei Jahre vor HIGH TENSION die Grenzen der Sex- und Gewaltdarstellung im französischen Kino verschoben, sind Marina de Vans IN MY SKIN und Claire Denis‘ TROUBLE EVERY DAY, zwar beide ab 16 freigegeben, dennoch keineswegs für Zartbesaitete geeignet.
Gezeigt werden:
HIGH TENSION
Ein einsames Haus, eine vereinte Familie, zwei unzertrennliche Freundinnen und ein psychopathischer Mörder. Wenn die Nacht anbricht, gibt es nur eine Regel: Überleben! Mit handgemachten Make-up-Effekten von Altmeister Giannetto De Rossi knüpft Alexandre Ajas Film an die Tradition des italienischen Horrorkinos der 1970er an. Beim renommierten Sitges Film Festival räumte HIGH TENSION die Preise für Best Director, Best Actress und Best Make-Up ab, außerdem den Grand Prize of European Fantasy Film in Silver. Cécile de France gewann für ihre intensive Darstellung der Marie zudem einen Fangoria Chainsaw Award. „Spannender, visuell höchst drastischer Psychothriller mit Horrorelementen.“ (FILMDIENST)
TROUBLE EVERY DAY
Ein junges amerikanisches Ehepaar in Paris. Doch der Mann hat einen unstillbaren Hunger, ebenso wie die Frau seines ehemaligen Kollegen … Claire Denis‘ verstörend-erotischer Totentanz ist ein filmischer Solitär, der viele Arthouse- und Horrorfans gleichermaßen ratlos zurücklässt. Für Genre-Ikone Béatrice Dalle ist TROUBLE EVERY DAY der liebste ihrer eigenen Filme, über 20 Jahre nach der Weltpremiere in Cannes jetzt in frischer 4K- Restaurierung auf dem BIFF wiederzuentdecken. „Ein düster-radikales, suggestiv fotografiertes Psychodrama, in dem der Sexualität die Rolle einer bedrohlichen Macht zugewiesen wird, die nur schwer die Balance zwischen Begehren und Zerstören halten kann.“ (FILMDIENST)
IN MY SKIN
Esther, um die 30, steht mit beiden Beinen im Leben. Doch nach einem Unfall entwickelt sie außergewöhnliche Neigungen … Marina de Van übernahm in ihrem ebenso schockierenden wie atemberaubenden Spielfilmregiedebüt selbst die Hauptrolle, „weil der Film von meiner Obsession mit meinem Körper handelt.“ 2003 als Best International Film auf dem Fantasia Film Festival ausgezeichnet, lief IN MY SKIN 2022 in der Reihe „Messaging the Monstrous“ des MoMA. „Ein in monochromen Farben und stilisierten Bildern entwickelter, sensibler Horrorfilm über einen Menschen, der sich selbst fremd geworden ist und verzweifelt nach seiner Identität innerhalb einer gefühllosen Konsumgesellschaft sucht.“ (FILMDIENST)
‐ Markus Haage
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