Wie gestern bezüglich EVOLUTION bereits erwähnt, entdecke ich gerade ein paar kleine Perlen des Phantastischen Kinos wieder. Filme, die ich (im Schnitt) Mitte bis Ende der 90er im Kino oder auf Video einmal sah, für gut empfand, aber aus unerklärlichen Gründen nie wieder auf meinem Radar zu verzeichnen hatte. Heute nacht: DAS RELIKT – MUSEUM DER ANGST. Da musste ich mit meiner Videoverleih-Fachkraft diskutieren. Als der rauskam, war ich noch keine 16 Jahre alt. :/ Und ein Film, der ziemlich untergegangen ist, aber mit zu den besten Regiearbeiten von Genre-Bombe Peter Hyams gehört (dessen Sohn hat übrigens UNIVERSAL SOLDIER: RECKONING inszeniert).
Faszinierend anzusehen, sind irgendwie die damals brillant, heute etwas stolperhaften CGI-Effekte. Ich weiß noch, dass dies etwas gewesen ist, dass mich damals beeindruckte. Der Mix aus digitalen und analogen Effekten. Es bestätigt leider die These, dass digitale Effekte eine relativ kurze Haltbwertzeit besitzen (dies gilt wohlgemerkt auch für die ganz großen, recht aktuellen Blockbuster-Produktionen). Dadurch stechen aber die praktischen Effekte hervor, und dem Film hätte es gut getan, komplett darauf zu setzen (wobei ich anmerken muss, dass die CGI-Effekte für damalige Verhältnisse und für die Größe der Produktion schon sehr gut waren). Überrascht hat mich damals auch die Altersfreigabe von 16 Jahren. Der Streifen besitzt doch den ein oder anderen Splattereffekt. Für die 90er war eine Freigabe ab 16 Jahren für solch einen Film SEHR überraschend und untypisch. Der Streifen verfügt über ein gutes Drehbuch, eine spannende Inszenierung, überraschend tolle Schauspieler. Genre-typische Stereotypen und Klischees sind vorhanden. Doch im, meines Erachtens, für Horrorfilme eher drögen Jahrzehnt der 90er, gehört DAS RELIKT wirklich zur Speerspitze.
‐ Markus Haage