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Dead Heat (USA, 1988)

verfasst am 6.Januar 2011 von Markus Haage

„Ich habe dich irgendwie anders in Erinnerung. Du siehst aus, wie ein angebrannter Zwiebelkuchen...“

Das waren noch Zeiten, als man jemanden noch mit der Knarre umlegen konnte…

(© Edel Germany GmbH)

Kolumbianische Drogenbarone schmuggeln in Schiffscontainern tonnenweise Kokain ins Land? Ghetto-Gangs liefern sich Straßenschlachten in der Fußgängerzone? Eine Horde religiöser Extremisten nimmt eine Pfadfinder-Gruppe als Geisel? Kein Problem. Für die beiden Cops Roger Mortis und Doug Bigelow wäre das gerade mal Training – denn sie sind zweifelsohne nicht nur die härtesten, sondern auch die coolsten Cops von Los Angeles. Zwar sehr zum Leidwesen ihres ewig-brüllenden Chefs, denn nach jedem Einsatz hinterlassen sie eine Spur der Zerstörung, aber ohne ihre Taten wäre die Stadt wohl schon längst ihrem Untergang geweiht. Doch diesmal stehen sie zweifelsohne vor ihrer größten Herausforderung, nämlich Zombies. Zombies? Jepp, Zombies.

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Ein Banküberfall entpuppt sich schnell zu einem übernatürlichen Schlachtfest. Nachdem die bereits eingetroffene Polizei ihre Magazine auf die Übeltäter mit Ledermaske leergefeuert hat, müssen Mortis und Bigelow ran. Und dabei sind sie nicht gerade sehr zimperlich. Der erste Bankräuber wird mit einer Handgranate ins Jenseits befördert, der Zweite einfach platt gefahren. Unübliche Methode – aber mit Erfolg.

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Roger Mortis: „Wieso sind die Kerle eigentlich nicht tot? Wir haben sie mindestens 50 Mal erwischt!“
Doug Bigelow: „Das sind alles Fleischwunden.“

Doch bei der Autopsie kommt merkwürdiges ans Licht. Die Leichen der beiden Bankräuber wurden bereits schon einmal autopsiert. Die Gerichtsmedizinerin ist sich sicher, die Herren lagen schon einmal unter ihrem Messer. Und zwar tot, versteht sich. Natürlich glaubt ihr das keiner, doch Mortis und Bigelow haben mit ihren eigenen Augen gesehen, wieviel Wagenladungen an Munition sinnlos verfeuert wurden. Also gehen sie dem Fall nach und stoßen auf einen Pharamakonzern, der mit den beiden (un)toten Bankräubern in Verbindung zu stehen scheint.

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Mortis wird diesen Tag zweifelsohne verfluchen. Nachdem sie sich von der Pressesprecherin nicht haben abwimmeln lassen, schleichen sie sich in die geheimen Forschungsbereiche und stoßen dort auf einen weiteren Zombie, der anscheinend beim Head-Bangen an die Tischkante gestoßen ist. Zwar kann dieser ausgeschaltet werden, doch im Eifer des Gefechts stolpert Mortis in eine Druckluft-Kammer, die sich von alleine einschaltet und ihn ins Jenseits befördert.

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Bigelow kann es kaum fassen. Sein bester Freund und langjähriger Partner ist tot. Doch man gut, dass ihm geholfen werden kann. Ironischerweise befinden sich beide an keinem besseren Ort dafür. Denn der Ursprung der Zombies befindet sich genau an diesem Ort und Mortis wird wieder zum Leben erweckt. Zwar unfreiwillig, aber besser als vor sich hinzufaulen. Halt…nach anfänglicher Freude, muss letzteres wohl doch revidiert werden. Denn Mortis fault vor sich hin. In exakt 12 Stunden wird sein Körper sich in einen organischen Brei verwandeln…

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Dr. Rebecca Smythers: „Der Reanimationsprozess hat einen unerwünschten Nebeneffekt.“
Roger Mortis: „Und der wäre?“
Dr. Rebecca Smythers: „Progressive Verweseung des wiederbelebten Gewebes. Unwiderufliche Zellschäden. Du hast noch zehn bis zwölf Stunden. Höchstens.“
Roger Mortis: „Und was dann?“
Dr. Rebecca Smythers: „Dann werden sich sämtliche Zellen deines Körpers in einen organischen Brei auflösen.“

Somit bleibt ihnen nur noch ein halber Tag Zeit, um den Fall aufzulösen. Aber wenn man weiß, dass man schon tot ist, braucht man wenigstens keine Rücksicht mehr auf sich selber zu nehmen und kann richtig Gas geben…

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Tja, es gab schon sehr viele genreübergreifende B-Movies, aber „Dead Heat“ gehört wohl zu den sonderbarsten. Was wie ein normaler Buddy-Actionfilm beginnt, entpuppt sich sehr schnell zu einer rasanten Horror-Komödie. Kalauernde Cops gegen zappelnde Zombies. Dazu übernatürliche Elemente, tonnenweise Slapstick, coole Sprüche und wilde Schießereien. Was der Film wirklich sein will, weiß der Zuschauer am Ende nicht. Aber unterhaltsam inszeniert ist dies alle Mal. Was vielleicht auch daran liegt, dass der Streifen sich keinerlei Zeit nimmt seine Handlungsstränge zu erklären (oder überhaupt selber zu hinterfragen…). Hier gibt’s eine Maschine, die Menschen wieder zum Leben erwecken kann. Das war’s. Wer’s nicht glaubt, soll abschalten. Diese Unbekümmertheit verschafft dem Film eine unglaubliche Leichtigkeit. Nichts wirkt aufgezwungen oder unnötig gestreckt. Mit Tempo 180 rast der Streifen von Plot Point zu Plot Point und nimmt sich lediglich für ein paar coole Oneliner oder brachiale Gags Zeit. Ist schließlich letztendlich immer noch ein Buddy-Movie.

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Und wer glaubt hier nur eine Nonsense-Komödie vor sich zu haben, der irrt sich gewaltig. Gerade im Umgang mit Bluteffekten ist Regisseur Mark Goldblatt nicht gerade zimperlich. Hier platzen die Blutbeutel reihenweise auf. Und wem das noch nicht reicht, darf sich gar an explodierenden Körpern ergötzen. Als kleiner Hinweis: nichts was bei den Gorehounds für Atemnot sorgen würde, sondern einfach nur passend in den Film gepflanzt. Nämlich vollkommen überzogen.

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Und die pösen, pösen Bluteffekte konzentrieren sich nicht nur auf die untoten Menschen. Hier kann prinzipiell alles wieder zum Leben erweckt werden, was nicht bei drei auf den Bäumen ist – selbst Rinderhälften aus dem Schlachthaus und gebratene Hunde vom Spieß (is’n Chinesen-Imbiß…).

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Oder auch andersrum, alle verfaulen,…

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…insofern sie nicht jünger als 12 Stunden sind.

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Aber hey, der Film hat noch einiges mehr zu bieten – nämlich: Vincent Price. Wer jetzt zusammenbrechen sollte, braucht sich nicht schämen, denn er hat allen Grund dazu.

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Fatality:
Es grenzt fast schon an Wahnsinn, was hier in weniger als 79 Minuten auf den Zuschauer losgelassen wird. Wäre der Film etwas sicherer und konsequenter inszeniert wurden, hätten wir hier zweifelsohne einen bekannten Kult-Klassiker der 80er Jahre vorliegen, der sich vor thematisch-ähnlichen Werken, wie etwa „Return of the living Dead“ oder „Re-Animator“, nicht verstecken bräuchte. Aber vielleicht ist es gerade diese Unbekümmertheit, die „Dead Heat“ auszeichnet und so unterhaltsam macht… Ach, wat labber ich hier. Es ist so.

Markus Haage

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Über Markus Haage 2284 Artikel
Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!