Ahnuld. Ein Mann, ein Mythos. Komiker (absichtlich und unabsichtlich). Familienvater. Nationaler Fitness-Guru. Megastar. Killercyborg aus der Zukunft. Restaurantbesitzer. Fahnenflüchtiger. Bachelor in Betriebswirtschaft. Gewichtheber. Barbar. Kalifornischer Gouvernour. Präsidentenberater. Und vor allem eins: Action-Held. Und ein richtiger Action-Held finished (yeah!) seine Gegner spektakulär und wartet nicht darauf, dass die Polizei diesen abführt, hinter Gittern bringt und die Staatsanwaltschaft einen Prozess vorbereitet, bei dem er aufgrund eines kleinen Verfahrensfehler in Berufung gehen kann. Nein, ein richtiger Action-Held macht kurzen Prozess…
10. Predator (1987)
„Predator“ stellt ein Quelle unglaublichen Action-Wissens dar. Beispiel: „Wenn es blutet, können wir es töten!“ Richtig erfasst, Arnold. Auch wenn das Blut grün ist und der Gegner unsichtbar (ach, und nebenbei aus den Tiefen des Weltalls stammt), so muss es einen Weg geben ihn zu vernichten. Nachdem der Predator bereits Arnies gesamte Muskeltruppe niedergemetzelt hat (und dazu gehörte immerhin Apollo Creed), nimmt sich die steirische Eiche den außerirdischen Bastard selber vor. Angepinselt in Erdfarben und somit unsichtbar für des Predators Wärmesensor zerdrescht Arnie den extraterrestrischen Jäger – bis dieser sich in einem Anflug von Selbstüberschätzung selber in die Luft jagt. Zwar sollte Arnie mit drauf gehen – aber mann, der Junge kann sprinten. Okay, hier gibt’s keinen coolen Spruch zum Fatality – aber „Wenn es blutet, können wir es töten!“ soll hier mal eine universelle Geltung kriegen.
9. Last Action Hero (1993)
Tja, als Action-Held führt man an sich schon ein tolles Leben. Man darf sich mit fiesen Drogenbossen in Haiffischbecken prügeln (ohne auch nur einen Kratzer davon zu tragen). Man darf adretten jungen Damen aus der Klemme helfen – oder sie im besten Falle auch in die Klemme nehmen und am Ende des Tages steht man immer als strahlender Held dar. Klar gibt’s auch mal Probleme – von schreienden Vorgesetzten bis zu explodierenden Häusern (wenn man sich von Fortsetzung zu Fortsetzung neues Mobiliar kaufen muss, geht das schon ganz schön ins Geld). Verfolgt wird Arnold hier vom Silberfisch Benedict – Standard-Gegner aus seiner Filmwelt. Bei strömenden Regen und auf dem Dach eines Kinos darf er ihm eine Kugel in den Kopp feuern – mit den Worten: „No sequal for you!“ – gleiches galt zwar auch für den Film, aber das konnte man ja beim Dreh noch nicht wissen. Obwohl…
8. Eraser (1996)
Kurz und knackig – und dafür umso gewaltiger: „You’ve just been erased!“ Getreu dem Filmtitel „Eraser“ radiert Arnie hier James Caan aus, nachdem dieser versuchte mit illegalen Waffengeschäften dicke Kohle zu scheffeln. Keine normalen Waffen – sondern Gewehre, die, die Kugeln mit Lichtgeschwingikeit abfeuern. Physik spielt hierbei eine untergeordnete Rolle – im Gegensatz zu Arnolds Gerechtigkeitssinn. Nachdem Fiesling Caan davon kam, lockt er Caan in seiner Limousine in die Falle und sperrt ihn nach einem zynischen Telefongespräch in diesem ein – dann darf noch ein Güterzug drüber.
7. Total Recall – Die totale Erinnerung (1990)
Das tut weh – zwar gibt’s auch hier keinen coolen Spruch, dafür kriegt Arnie Unterstützung vom Weltraum. Ronny Cox (entgegen seinen Namen kein Pornodarsteller), 80er-Standard-Bösewicht im Seidenanzug (dürfte bereits RoboCop das Leben schwer machen), wird auf dem Planeten Mars die Bekanntschaft mit einem (filmischen) Vakuum machen. Keine Luft, kein Druck – eigentlich. Für „Total Recall – Die totale Erinnerung“ hat man allerdings eine Ausnahme gemacht. Eigentlich müsste Herr Cox innerhalb weniger Sekunden erfrieren – kein schermzfreier, aber immerhin sehr schneller Tod. Doch dank der Filmphysik gaukeln wir dem Zuschauer einfach vor, dass aufgrund des nicht vorhandenen Drucks sein Kopp langsam zerberstet – und zwar so richtig. Komplett mit aufgequollener Zunge, aufgeplusterten Hals und herausblubbernden Augäpfeln. Wer dennoch einen coolen Spruch haben möchte, bitte sehr: Als Cox’ Hench(wo)man Sharon Stone von Arnie erschossen wird, beendet er quasi seine Ehe mit ihr mit den Worten „Sieh’ das als Scheidung an.“ Auch cool.
6. Running Man (1987)
Arnold und die Zukunft. Ein fürchterliches Tête-à-tête. In „Running Man“ darf er gleich mehrere Finish-Him-Moves anwenden – da er als unfreiwilliger Show-Kandidat um sein Leben kämpfen muss. Von Kings düsteren Originalroman ist nicht viel übriggeblieben, vom Oberfiesling Damon Killian ganz zu schweigen. Dieser wird mit (gefühlten) 1758972638 km/h durch einen Tunnel geschossen und dann gegen seine eigene Werbewand gefeuert. Interessant hierbei: Obwohl Stein , Holz und Pappe nicht als explosiv gelten, fliegt hier trotzdem alles in die Luft. „Now that hit the spot.“, meint Anrold cool-gelassen dazu. Den coolsten Spruch reißt er aber mitten im Film – wenn er Killian seinen Tod verspricht: „I live to see you eat that contract, but I hope you leave enough room for my fist because I’m going to ram it into your stomach and break your god-damn spine!“
5. Terminator 2 – Tag der Abrechnung (1991)
Ein SciFi-Klassiker der die 90er dominierte und Arnolds filmisches Schaffen definierte. In James Camerons Fortsetzung darf Arnold diesmal als gut(-programmierter) T-800 die Connors vor den kybernetischen Teufel aus der apokalyptischen Zukunft retten. Nebenbei bringt John Connor, Heilsbringer der Zukunft, dem Terminator ein paar coole Sprüche aus der Vergangenheit bei. Diese kann er dann auch sogleich einsetzen, wenn er dem T-1000 eine Granatsalbe verpasst. Diese reicht aus um seinen Gleichgewichtssinn zu stören und deswegen in eine Stahlschmelze zu befördern. In diesem Sinne: „Hasta la vista, baby!“
4. True Lies (1994)
Heute würde man deswegen Ärger kriegen, in den 90ern als der Kalte Krieg beendet wurde und man nach neuen Feindbildern suchte, war es durchaus politisch korrekt, islamische Terroristen Atombomben auf amerikanischen Terretorium zünden zu lassen. Es müssen zwar nur die Florida Keys dran glauben (wohnen eh nur Renter da…), doch ein solcher Action-Film wäre heutzutage unvorstellbar (weswegen Regisseur James Cameron nach dem 11.September die Fortsetzungspläne einstampfte – Zitat: „In this day and age, terrorism isn’t funny anymore.“). Glücklicherweise dachte man 1994 noch anders und nachdem Arnold bereits ’ne Horde Jihadisten gegeekt hat, durfte deren Anführer via Rakete mit den Worten „You are fired!“ zu seinen (fiktiven) Jungfrauen geschickt werden.
3. Conan der Barbar (1980)
Machen wir es kurz: Kopp ab. Hört sich unspektakulär an – aber: Aus dieser einzelnen Filmszene kann man soviele pop-kulturelle Querverweise ziehen, das man aus deren Anzahl auf Zement umgerechnet das Empire State Building nachbauen könnte (moment…ach, egal). Beispiel: Arnie schlägt Thulsa Dooms Kopp ab, der eigentlich aus Robert E. Howards „Kull – Der Eroberer“-Universum stammt (und bei Conan nichts zu suchen hat) und von James Earl Jones, der englischen Stimme von Darth Vader, gespielt wurde, dessen Kopp-Atrappe für diesen Film von Oscar-Preisträger Nick Allder hergestellt wurde, der bereits bei „Alien“ für die Effekte zuständig war – ein Film an dessen Fortsetzung James Cameron saß, der Arnold zweimal als Terminator über die Leinwand stampfen ließ. Puh. Außerdem ist Kopp-abschlagen immer toll. In meiner Welt.
2. Phantom Kommando (1985)
„Phantom Kommando“ – die Mutter aller coolen Action-Sprüche. Was heute wie eine Satire auf das Action-Kino der 80er wirkt, war anno 1985 durchaus ernst gemeint. Arnie muss als Ost-Deutscher Ex-CIA-Agent John Matrix seine Tochter aus den Klauen seines Ex-Kumpels Bennett befreien. Dieser arbeitet für den südamerikanischen Wanna-Be-Diktator Arius, der in seinem Heimatstaat Val Verde (zirka drei Hütten groß) wieder an die Macht kommen will. Dazu soll Matrix ihm helfen – dann kriegt er seine Tochter wieder. Doch Matrix denkt gar nicht daran und metzelt in 87 Minuten 107 Gangster nieder. Darunter Bennetts gesamte Ganoven-Truppe. Der Latino Diaz wird erschossen („Also, wenn sie ihre Tochter wieder haben wollen, dann müssen sie mit uns kooperieren. Richtig?“ – „Falsch.“ [Matrix erschießt Diaz]), dem fiesen Klopper Cooke wird das Genick gebrochen („Auf Wiedersehen in der Hölle, du Arschloch.“ – „Da fahren nur Großschnauzen hin!“) und der schleimige Sully wird von ’ner Klippe geworfen („Erinnerst du dich, Sully? Ich hab’ dir doch versprochen, dich zuletzt zu töten. […] Das war eine Lüge.“). Anführer Bennet wird stilecht mit nacktem Oberkörper und schwitzigen Muskeln verkloppt und via Ofenrohr aufgespiezt („Ja, lass’ Dampf ab, Benett.“). Den coolsten Spruch reißt Arnie allerdings erst am Ende des Films, als die US-Army anrückt, um ihm zu helfen: „Haben sie für uns was übrig gelassen?“ – „Ich glaube nur Leichen.“…
1. Herkules in New York (1971)
Gegen den Willen von Zeus besucht der junge Herkules New York City und darf seinen Love-Interest im Central Park vor einem Bären schützen. Hört sich plump an (genaugenommen ist es das auch), aber die Umsetzung befördert dieses Gerangel auf Platz Eins. Nicht nur das Arnold (zumindest im Original) kaum einen flüssigen englischen Satz von den Lippen bekommt und sich mühsam von Satz zu Satz hangelt (in der englischen Kino-Fassung wurde Arnold nachsynchronisiert), nein, selbst die Effekte und Requisiten versagen hier vollkommen. Aus dem Olymp wurde eine Treppe im Central Park, und der Bär – nun, ja – ein unterbzehalter und demotivierter Statist im Pelzkostüm, den Arnold nach einem 40-sekündigen Kampf erwürgt. Worte können dieses Elend nicht beschreiben. Ja, man muss es wirklich gesehen haben…
‐ Markus Haage
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