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Douglas Trumbull ist verstorben

verfasst am 8.Februar 2022 von Markus Haage

Douglas Trumbull ist verstorben.

Douglas Trumbull am Set von Ridley Scotts „Blade Runner“.
(© 1982 Warner Bros. All Rights Reserved.)

Der US-amerikanische Filmemacher war vor allem für seine SFX-Arbeit bekannt und zeichnete sich für die Spezialeffekte zu wegweisenden Klassikern wie „2001: Odyssee im Weltraum“ („2001: A Space Odyssey“, 1968), „Lautlos im Weltraum“ („Silent Running“, 1972), „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ („Close Encounters of the Third Kind“, 1977), „Star Trek: Der Film“ („Star Trek: The Motion Picture“, 1979) oder auch „Blade Runner“ (1982) verantwortlich. Die Arbeit an George Lucas‘ „Krieg der Sterne“ („Star Wars“, 1977) lehnte er ab, vermittelte aber seinen jungen Kollegen John Dykstra an Lucasfilm weiter, der für sein Schaffen am Film den Oscar gewann. Vielleicht eine der wenigen Entscheidungen, die er bereut hat. Allerdings sagte er bereits Ende der 1970er-Jahre gegenüber dem Cinefex-Magazin, dass er mittlerweile keine Lust mehr hätte, Raumschiff-Modelle vor schwarzen Hintergrund zu inszenieren. Einer der Gründe, warum er die Arbeit an Ridley Scotts „Blade Runner“ aufnahm, die ihm abermals eine Oscar-Nominierung einbrachte („One of the things that appealed to me about the project was that it was NOT a space movie. I’m just real tired of doing spaceships against star backgrounds.“)

Die Enterprise dockt in „Star Trek: Der Film“ (1979) an. Eine von Trumbulls besten Arbeiten.
(© Paramount Pictures. All Rights Reserved.)

Sein Geschick für visuelle Effekte hatte er wohl von seinem Vater Donald Trumbull geerbt, der bereits 1939 an „Der Zauberer von Oz“ („The Wizard of Oz“, 1939) arbeitete. Dreimal war Douglas Trumbull für den Oscar nominiert, indirekt erhielt er diesen auch schon 1969 für „2001“. Damals war dies aber noch eine Sonderkategorie, die an den Regisseur Stanley Kubrick ging. Auch den Regieposten bediente Trumbull und inszenierte unter anderem die Werke „Lautlos im Weltraum“, ein Klassiker der modernen Science-Fiction, als auch „Projekt Brainstorm“ („Brainstorm“, 1983) mit Christopher Walken und Natalie Wood in den Hauptrollen. Auch dieses Werk konnte sein Publikum finden und gilt heutzutage als kleiner Kultfilm seines Genres. Für die kleine Mattscheibe produzierte Trumbull zudem zahlreiche Serien, wie etwa „The Starlost“ (1973), bei der er mit dem legendären Sci-Fi-Autor Harlan Ellison zusammenarbeiten konnte. Leider erfolglos, die Produktion wurde nach einer Staffel eingestellt. Heute gilt „The Starlost“ als einer der Serien, die ihrer Zeit voraus war.

Es existieren nur wenige Künstler, deren Schaffen ein ganzes Genre und mehrere Generationen an Filmemachern geprägt hat. Douglas Trumbull gehörte sicherlich dazu. Das moderne Science-Fiction-Kino würde ohne sein Werk nicht existieren.

Douglas Trumbull verstarb im Alter von 79 Jahren am 7. Februar 2022.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!