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Drehbuch zum Remake von Carpenters „Die Klapperschlange“ online!

verfasst am 15.August 2018 von Markus Haage

Die Gang von New York.
(© Constantin Film)

John Carpenters „Die Klapperschlange“ („Escape from New York“, 1981) bedarf hoffentlich keiner großen Einführung. Schon dann nicht, wenn wir diesem Kultfilm von 1981 eine komplette Ausgabe gewidmet haben. 1996 erhielt der Streifen eine Fortsetzung. Mit „Flucht aus L.A.“ („Escape from L.A.“) ging es – wie der Name es offenbart – an die Westküste. Die Fortsetzung konnte mit dem Vorgänger nicht mithalten, stellte teilweise eher eine Art Remake dar, besitzt aber mittlerweile auch seine Fan-Gemeinde. Ein dritter Teil entstand nie, auch wenn es zeitweise Gerüchte darum gab. Der angebliche Titel: „Escape from Earth“. Über die Jahre poppten allerdings immer und immer wieder Informationen zu einer geplanten Neuverfilmung auf. Und ja, diese nahm auch bedeutende Formen an. Drehbücher wurden verfasst, zeitweise war sogar Gerard Butler als Snake Plissken im Gespräch. Ein durchaus stimmiger Ersatz. Aber zu einem Remake kam es letztlich nie.

Die Fansite TheEFNWLAFANPAGE.com hat das zweite Script von Ken Nolan zum Remake ausgegraben. Der erste Draft ist vom Juni 2007. Die zweite Fassung ist auf den 03. Feburar 2010 datiert, wurde von zwei weiteren Autoren überarbeitet und zeigt auf, wie lange man an dem Remake bereits werkelte. Es ist interessant zu lesen, wie man versuchte Carpenters Vision in die damalige Gegenwart zu transportieren. Ein faschistisches Regime existierte wohl nicht. Manhattan wurde nicht einfach so abgeriegelt. Die Insel musste geräumt werden, nachdem ein Dschihadist bei einem Selbstmordanschlag eine dreckige Atombombe zündete.

(© Ken Nolan)

Das verlassene Manhattan wurde später dann einem privaten Sicherheitskonzern übergeben und eben als Gefängnis genutzt.

(© Ken Nolan)

Interessant hierbei ist, dass man tatsächlich versuchte, einen mehr oder weniger logischen Grund für die Existenz der Gefängnisinsel Manhattan zu erschaffen. Bemerkenswert ist sicherlich nicht nur der Selbstmordanschlag als Aufhänger, da das erste Drehbuch von 2007, also sechs Jahre nach dem 11. September, entstand, sondern auch die Darstellung der US-Regierung. Zumindest am Anfang des Drehbuchs. Ein faschistischer Polizei-Staat, scheint es nicht mehr zu sein, so dass der Selbstmordanschlag schon etwas wie eine Entschuldigung als eine Erklärung daherkommt. Manhattan ist eben radioaktiv verseucht, irgendetwas muss man damit anfangen. In Ken Nolans ursprünglichen Script von 2007 wird sogar eine Sendung auf dem konservativen Nachrichtensender Fox News präsentiert, in der man heiß um die Entstehung der Gefängnisinsel Manhattan debattiert. Auch hier wird argumentiert, dass das Areal ja so oder so unbewohnbar sei und die zu lebenslang verurteilten Schwerverbrecher hier dennoch besser leben könnten, als in den Hochsicherheitsgefängnissen.

(© Ken Nolan)

Wobei allerdings erwähnt werden muss, dass im Originalscript von 2007 zahlreiche desaströse Ereignisse zur Verrohrung und dem Zerfall der US-Gesellschaft geführt haben (der Klimawandel, Kriege, Aufstände, etc.) und somit die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung für den Bau der Mauer im verseuchten Manhattan weitaus größer ist. Diese Details fehlen in der Fülle in der überarbeiteten Fassung. Das erste Drehbuch ist somit etwas verkopft und erklärt viel. Vielleicht zuviel, weswegen auch die dystopischen Entwicklungen als Hintergrundinformation weitestgehend rausfielen. Ein gutes Beispiel sind die Crazies, die im Original für sich alleine sprechen. Hier wird ihre Präsenz im Grunde bereits vorab durch einen Dialog zwischen Snake und einem Gehilfen von Hauk erklärt. Dennoch cool: In dieser Variante hätte es wohl auch Mutanten oder zumindest stark radioaktiv verseuchte Insassen gegeben. Eben wie die Crazies, die sich weigern saubere Nahrung und Wasser anzunehmen. Vorab wird auch erklärt, dass die Regierung neben Lebensmitteln auch regelmäßig Jodtabletten gegen die Strahlung abwirft, die auf der Insel wie eine Währung genutzt werden.

(© Ken Nolan)

Der überarbeitete Entwurf liest sich besser, auch wenn die detaillierte Ursprungsversion von 2010 eben wegen den vielen kleinen Ideen ihren Charme besitzt. So oder so, ist es faszinierend zu lesen, wie man sich 26 Jahre später ein Remake vorstellte. Es war übrigens nicht der einzige Entwurf für eine Neuverfilmung. Unter Robert Rodriguez sollte ebenfalls später ein Remake stattfinden. Aber das wäre eine andere Geschichte…

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!