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Hellraiser-Remake: Ein weiblicher Pinhead könnte die Filmreihe inszenatorisch erneuern

verfasst am 8.Mai 2019 von Markus Haage

Das Remake von Clive Barkers „Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ (1987) nimmt wieder Fahrt auf: David Goyer („The Dark Knight“, „Blade: Trinity“) wird das Drehbuch schreiben. In den letzten Jahren gab es immer mal wieder Meldungen über eine Neuverfilmung und somit einem Reboot der Filmreihe, sogar Concept Art poppte im Netz auf, doch bisher sind sämtliche Vorhaben aus unterschiedlichen Gründen gescheitert. Übrig blieben oftmals nur ambitionierte Konzeptzeichnungen, wie etwa von Art Designer Paul Gerrard („Battle of Los Angeles“), die bereits 2012 im Netz veröffentlicht wurden.

Concept Art von Paul Gerrard zu einer gescheiterten Neuverfilmung.
(© Paul Gerrard)

Mit der Verpflichtung von David Goyer, der zweifelsohne ein renommierter Filmemacher ist, ist sogleich auch eine kleine Debatte entbrannt. Einem Gerücht zufolge, könnte Pinhead im Remake weiblich sein. Es sei darauf hingewiesen, dass es keinerlei offizielle Bestätigung hierfür gibt. Dennoch ist das Gerücht ein interessanter Aufhänger für eine Debatte: Wie vorlagengetreu sollte eine Neuverfilmung sein?

Doug Bradley als Pinhead in der ersten Verfilmung „Hellraiser – Das Tor zur Hölle“.
(© Studiocanal)

Bei der Wiederbelebung alter, populärer Stoffe bestehen die Fans oftmals auf einen respektvollen Umgang mit den vorab (teils jahrzehntealten) etablierten Eigenheiten. Sei es in Form des Designs, der Charaktere, der Inszenierung oder der Erzählweise. Neuerungen sind kompliziert und müssen in der Regel vorsichtig im Voraus geplant und eingeführt werden. Dies ist schwierig, da es in vielen Fällen die Kreativität beschneidet. Eine im Netz wütende Fan-Community kann sich aber wiederum kein Produktionsstudio leisten, weswegen es in der Vergangenheit sogar durchaus vorkam, dass man sich zu sklavisch an die alten Vorgänger hielt. Und dies schadete letztlich ebenfalls der neuen Geschichte, die man erzählen wollte.

Eine Neuverfilmung von „Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ nach mehr als 32 Jahren würde Sinn ergeben. Der Stoff ist zeitlos und sicherlich auch für eine neue Generation interessant. Aber wenn man dies tut, sollte man der Geschichte sicherlich neue Aspekte abringen und sei es nur, indem man zur Vorlage zurückkehrt und im vorliegenden Fall sich an der ursprünglichen Vision von Clive Barker orientiert, um eben neue Aspekte der Welt der Zenobiten zu präsentieren. Wenn ich mich recht erinnere, besitzt Pinhead in Clive Barkers Novella „The Hellbound Heart“ (im Handel erhältlich) starke androgyne Züge. Der Zenobit ist weder klar männlich, noch weiblich definiert. Eine hohe Stimme (gar die eines aufgeregten Mädchens), keine eindeutigen Geschlechtsmerkmale zeichnen es aus. Die Nägel, die in dessen Kopf gehämmert sind, wurden zudem mit glitzernden Juwelen besetzt. So heißt es in der englischsprachigen Originalversion von „The Hellbound Heart“:

Its voice, unlike that of its companion, was light and breathy-the voice of an excited girl. Every inch of its head had been tattooed with an intricate grid, and at every intersection of horizontal and vertical axes a jeweled pin driven through to the bone. […] Frank had difficulty guessing the speaker’s gender with any certainty. Its clothes, […], hid its private parts, and there was nothing in the dregs of its voice, or in its willfully disfigured features that offered the least clue.“

In der Verfilmung hingegen änderte sich dieses drastisch. Pinhead ist eindeutig männlich definiert und eben diese Interpretation, die wiederum unter der Regie von Autor Clive Barker persönlich stattfand, hat das Bild bei den Fans geprägt. Der Zenobit ist zu einer Ikone des Horrorfilms herangewachsen und wird von vielen, sicherlich der Mehrheit der Fans, eng mit dessen Darsteller Doug Bradley verknüpft, der übrigens die Rolle nicht mehr spielen will und bereits in den letzten beiden Direct-to-Video-Fortsetzungen dafür nicht mehr zur Verfügung stand.

Nach zehn Filmen, von denen nur noch der vierte Teil vor fast einem Vierteljahrhundert ins Kino kam und die letzten Produktionen lediglich dazu dienten, die Verfilmungsrechte inne zu halten, wäre eine Neuerfindung des Franchise sicherlich begrüßenswert. Und sei es, indem man eben zu den Wurzeln der Vorlage zurückkehrt.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!