Werbung

Jocks (USA, 1986)

verfasst am 16.Dezember 2008 von Spooner

„Sag’ mal, soll das Musik sein, Petra? Das ist doch unerträglich! Ist das schon wieder dieser durchgeknallte Küblböck?“

Advantage Trash.

(© KSM)

Aus dem Sumpf der unscheinbaren 80er-College- und Sport-Komödien blubbt „Jocks“ hervor. Das Einzige was den Film von seinen Artgenossen abhebt, ist, dass das zentrale Thema hier beim Tennis liegt. Entschuldigt, aber… Tennis? Und als wäre das nicht genug, haben sie auch noch Richard Roundtree – also SHAFT persönlich – als Trainer an Bord, um uns zu überzeugen, dass Tennis ein wirklicher Männersport ist. Aber auch über Shaft hinaus kann der Film eine nette Besetzung aufweisen. Wir haben R.G. Armstrong („Predator“, „Kinder des Zorns“), als den „bösen“ Coach, Christopher Lee persönlich als College-Präsident und Donald Gibb (der Kerl, der immer am Start ist, wenn irgendwo ein Biker mitspielt) als Tennis-Tier Ripper. Die eigentlichen Hauptdarsteller sind allerdings entweder Gesichts-Double von Michael J. Fox oder nasse Handtücher. Der Regisseur des Films, Steve Carver, hat übrigens schon mehrere Klassiker, wie „Big Bad Mama“ , „Capone“ und „The Arena“, für Roger Corman gedreht.

(© KSM)
(© KSM)

Da der gemeine Choach Bettlebom seinem College den Tennis-Unterricht streichen will, muss die von Richard Roundtree trainierte Schulmannschaft nun eine Meisterschaft gewinnen, die rein zufällig im kunterbunten Las Vegas stattfindet. Das „gute“ Tennis-Team, besteht aus Partylöwe „The Kid“, mit seinem Spiesser-Freund Jeff, dem rustikalen Ripper, einem betenden Südländer namens Chito (Trinidad Silva, der später während des Drehs zu „U.H.F. – Sender mit beschränkter Hoffnung“ bei einem Autounfall getötet wurde), dem Cowboy Tex und dem geschlechtslosen Kind von Prince und Michael Jackson. Zwei „böse“ Jocks von der Gegnermannschaft wollen die Jungs vom Sieg abhalten. Alle amüsieren sich in Vegas. Am Ende wird noch mal Tennis gespielt. Das ist im Wesentlichen die Story.

(© KSM)
(© KSM)

Abgesehen davon, dass er niemals episch genug ist, um ein Kultfilm unter den 80er-Comedys zu werden, hat „Jocks“ durchaus seine Momente. Wenn die Jungs in einen Lesbo-Biker-Schuppen namens „Big Mama“ gehen (wieso nicht gleich „Big BAD Mama“?), in einen Bier-Laster crashen, oder in hautengen, pinken Shorts rumlaufen, kann man amüsiert mit dem Kopf schütteln. Was ein over-actender Christopher Lee in diesem Film zu suchen hat, ist mir allerdings nicht ganz klar und lässt mich am eigenen Verstand zweifeln. Genau so wenig verstehe ich, wieso jeder in diesem Film Pepsi trinkt. Hat der Softdrink-Hersteller diese Klamotte tatsächlich gesponsort? Und wieso geht es noch gleich um Tennis? Aber ich schätze, das ist alles unwichtig, denn worum es eigentlich geht, ist der Spaß-Gehalt. Und da bekommt man ein paar nette Sprüche („Hey Ladys, kennt ihr mich? Ich hab’n Big Mac in der Hose. Wollt ihr mal kosten?“), einige gute Darsteller, einen okay-en Soundtrack, und vereinzelt auch nackte Tatsachen (aber keinen genretypischen Klamauk-Sex) serviert. Immerhin.

Insgesamt kann man sich „Jocks“ ansehen, wenn man auf Tennis, Pepsi oder die 80er steht. Und das ist netter gemeint, als es klingt.

Spooner

Werbung
Produkt bei Amazon.de bestellen!