Der Film zog komplett an mir vorbei. Die Kritiken als auch das Box Office waren eher mittelmäßig, also bestand bei mir kein Bedürfnis den Film zu schauen. Netflix hat den Streifen gerade im Angebot und gestern Abend schaltete ich ihn eher zufällig ein. Ich erwartete nicht viel und wurde dementsprechend sehr, sehr positiv überrascht…
Die Missachtung hat der Streifen nicht verdient. „Hercules“ stellt einen sehr unterhaltsamen und witzigen Mix aus Realismus und Legende dar. Viel Komik (kein Klamauk), (sehr) viel Blut (zu meiner Überraschung), viele Fantasy-Elemente (bei denen auch zum Schluss nicht geklärt ist, ob sie nur Fantasie sind), Schlachten, etwas Tragik, Verrat, ein mitreißender Soundtrack, Wortwitz. Es gibt ein, zwei tolle Story-Twists und zahlreiche großartige Nebendarsteller, die für unglaublich viel Situationskomik sorgen. Grundsätzlich ist der Cast hervorragend und viele bekannte Gesichter spielen mit. Das CGI ist zwar leider nicht immer perfekt, verrichtet aber seinen Dienst.
„Hercules“ ist nicht der Film des Jahres, er erfindet das Genre auch nicht komplett neu, aber er ist sehr unterbewertet. Ein kurzweiliges, lustig-blutiges Abenteuer, welches Fantasy und Realismus perfekt miteinander vermischt (Herkules! Was ist Wahrheit? Was ist Mythos?) und einfach nur unterhält. Ein sehr, sehr sympathischer Film, auch weil er eben sehr originell ist und man keine fünfzigtausend Nebenprodukte kennen muss. Man verpasst der Legende um Herkules einen wunderschönen, selbstironischen aber immer noch mitreißend heldenhaften Twist. Schade, dass es keine Fortsetzung geben wird.
Der Streifen ist definitiv einen Blick wert. Und derzeit eben auf Netflix abrufbar.
‐ Markus Haage
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