Nachdem das Ruhrgebiet mit Conventions regelrecht belagert wird, zog es einen ausländischen Anbieter in den mittleren Norden Deutschlands, und zwar in Niedersachsens Hauptstadt Hannover. Ein Glück für die nord- und ostdeutschen Fans.
Der Veranstalter MCM ist in Großbritannien bereits eine bekannte Größe im Convention-Bereich. Seit Jahren veranstalten sie mehrere Events und Shows in London, Birmighan, Belfast oder Glasgow. Nun zog es sie in Niedersachsens Hauptstadt Hannover. Für viele nord- und ostdeutsche Film-, Serien- und Comic-Fans eine Freude, denn gerade der nord- und ostdeutsche Raum wird beharrlich von Convention-Veranstaltern ignoriert. Leider irgendwie verständlich. Denn die Veranstalter müssen aufgrund der hohen Kosten ein Maximum an Besuchern einfangen. Bevölkerungsreiche Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen sind dafür natürlich prädestiniert. Desto größer war die Freude, dass nun endlich auch wieder eine relevante Convention in den Norden ging und das Line-Up konnte zumindest für Serienfans beeindrucken. Neben John Noble aus „Der Herr der Ringe“ und „Fringe“ war Melissa Rauch aus „The Big Bang Theory“ vor Ort. Sicherlich stellte die Dame das Zugpferd der Veranstaltung dar und sollte die Massen dementsprechend anlocken. Bei ihr sah man auch mit Abstand den größten Fanauflauf.
Die MCM Comic Con war eine durchweg charmante Veranstaltung. Aufgrund der Größe der MCM Comic Cons in London hatte ich allerdings etwas mehr erwartet. Mehr von allem. Dennoch bin ich froh, dass auch Hannover überhaupt wieder eine Convention erhält, auch weil das Messegelände sowie die angeschlossene Infrastruktur für eine Convention perfekt geeignet ist. Hannover ist Messestadt. Die Cebit findet hier regelmäßig statt. Manch einer möge sich auch noch an die Expo 2000 erinnern. Demnach bietet das Gelände perfekte Verhältnisse, die bei guten Wetter perfekt genutzt werden können. Davon profitierte auch die MCM Comic Con, die im Außenbereich eine großzügige Grünfläche mit Teichen nutzen konnte. Die Fans genossen es bei strahlendem Sonnenschein. In den gut klimatisierten Hallen stellten sich zahlreiche Händler und Aussteller zur Verfügung. Neben den obligatorischen Fan-Artikel, die heutzutage leider recht austauschbar sind, hatte ein Händer sich auf Snacks und Süßigkeiten aus Japan spezialisiert. Solche Stände waren natürlich die Ausnahme. In erster Linie wurden Fans von populären Serien und Comics bedient. Für unsere Zielgruppe ist es zwar immer interessant auch mal einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zu werfen, dennoch dürfte das Interesse an Funko Pop!-Figuren und Animes bei uns etwas geringer sein. Glücklicherweise waren auch die Ghostbusters Niedersachsen vor Ort, die mit einen fulminanten Stand aufwarten konnten. Aus purem Eigeninteresse verbrachte ich dort die meiste Zeit. Aber eben nicht nur, weil die anwesenden Ghostbusters so nett waren, sondern weil sie wirklich etwas ganz eigenes geschaffen haben.
Der Veranstalter MCM hat bereits darauf hingewiesen, dass die Convention im Jahre 2017 noch größer und vielfältiger werden wird. Das wäre wünschenswert, denn am Ende war die Auswahl und die Masse der vorhandenen Händler und Aussteller einfach zu gering. Die Con war hervorragend organisiert, das (englische) Team freundlich und zuvorkommend, man legte viel Wert auf Aufbau und Präsenz. Für die Premiere somit ein ordentlicher Start, dem es „nur“ an mehr Programm und einer größeren Vielfalt fehlte. Demnach würde ich mich sehr darüber freuen, wenn die MCM nach Hannover zurückkehren würde. Etwas größer, etwas spektakulär. Das Fundament dafür ist auf jeden Fall gelegt.
Im Anhang folgt eine Bilderserie zur Convention.
‐ Markus Haage
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