Zweiter Teil der unglaublichen Todesjäger-Tetralogie. Diesmal mit an Bord: Jim Wynorsky, Kapitän unzähliger Trash-Schlachtschiffe (Wo soll man anfangen?), Monique Gabrielle (80er-Penthouse-Dauerwelle) und John Terlesky (Öhm…), denn der originale Deathstalker hat sich eine Auszeit genommen und taucht erst wieder in Teil 4 auf.
Dass der namenlose Deathstalker (laut deutschen Filmtitel in Mystor umgetauft) nicht gerade der motivierteste Keulenschwinger ist, stellt keinerlei Geheimnis dar. Und so stolpert er auch diesmal wieder ungewollt in ein Abenteuer aus Monstren, Zauberern und mit Neonlicht ausgeleuchteten Verliesen. Glücklicherweise ist diesmal die Frauenquote noch höher als in Teil 1 (und das will was heißen!) und so wird seine Queste wenigstens von ausbeuterischer Nacktheit begleitet. Ja, Wynorski weiß, wie er die primitive Zielgruppe ohne großes Budget begeistern kann. Manch Dirne darf der Deathstalker im urzeitlichen Bette flachlegen, von anderen muss er sich im urzeitlichen Ring flachlegen lassen. Und das alles nur, weil er Rheena retten musste, die vom üblen Zauberer Jarek geklont wurde, um die Macht im Königreiche an sich zu reißen. Deswegen muss das Original weg. Doch dazwischen steht eben unser Deathstalker, mit ’nem Schwert in der Hand und immer einem lockeren Spruch auf den Lippen.
„Mystor – Der Todesjäger 2“ gilt gemeinhin als beste Fortsetzung im Dickicht des Fantasy-Dschungels und wer auf Nebelmaschinen, Neonleuchten, Styroporbauten, Slapstick, Nackheit und Gummimonster steht, wird ohne Frage vortrefflich unterhalten. Selbst eine Prise Horror findet man hier in Form von demotivierten Laiendarstellern, die sich ihren Weg als Zombies schleppend durch Kunstnebelschwaden bahnen dürfen. Über die anderen Schwierigkeiten, die dem Deathstalker in seinem Abenteuer begegnen, brauchen wir eigentlich nicht viel Worte zu verlieren: von zusammenfahrenden Wänden über einäugige Schläger bis hin zu übergewichtigen Ringerinnen (Made in Russia) ist das volle Programm dabei. Sogar eine komplette Kneipenschlägerei mit dickbäuchigen Barbaren darf den Fantasy-Freund hier erfreuen. Und das alles untermalt von einem (wirklich) fantastisch-überdrehten Score von Chuck Cirino, der noch bis zum heutigen Tage B-Produktionen mit Synthesizer-Klängen versorgt.
Fatality:
Ich sag’s immer: Willste Qualität, geh‘ zum Winorsky. Denn der alte Bastard weiß, was das Trash-Herz erfreut, und so schuf er wohl die beste B-Fortsetzung des gesamten Fantasy-Universums. Ohne Gnade. Mit reichlich Verlusten (auf Seiten des Zuschauers).
‐ Markus Haage
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