Der italienische Film-Komponist Ennio Morricone ist im Alter von 91 Jahren verstorben.
Es gibt nur wenige Größen des internationalen Films, die noch den Titel „Legende“ bereits zu Lebzeiten für sich beanspruchen konnten. Ennio Morricone gehörte dazu. Der italienische Komponist hat wie kaum ein anderer Musiker das Weltkino des 20. Jahrhunderts mit seinen Klängen geprägt. Er inspirierte nicht nur unzählige Generationen an Musikern, sondern war auch noch bis ins das hohe Alter von über 90 Jahren aktiv. Erst letztes Jahr, im Alter von 90 Jahren, spielte er in Berlin sein letztes Deutschland-Konzert vor über 16.000 Zuhörern.
Morricone begann seine Karriere bereits Ende der 1940er-Jahren, bis er Mitte der 1960er-Jahre Sergio Leone kennen lernen durfte und mit ihm intensiv kollaborieren konnte. Seine Kompositionen zu Leones Western-Meisterwerke wie etwa „Für eine Handvoll Dollar“ („Per un pugno di dollari“, 1964) oder „Spiel mir das Lied vom Tod“ (“ C’era una volta il West“, 1968) verschafften ihn die Aufmerksamkeit der Filmwelt. Fortan stellte es eine Auszeichnung dar, die Musik zum eigenen Film von Morricone komponieren zu lassen.
Die Liste seines einmaligen Schaffens ist lang. “Rabbia e Tarantella” aus “Allonsanfàn” (1971), “Ribellione” aus “Baarìa” (“Baarìa – La porta del vento”, 2009), “Ballad of Sacco and Vanzetti” aus “Sacco und Vanzetti” (“Sacco e Vanzetti”, 1971), “The Silver of the Mine” aus der Miniserie “Nostromo” (1997), das Hauptthema aus “Das rote Zelt” (“La Tenda Rosso”, 1969), “L’Ultima Diligenza di Red Rock”, das Titelthema aus Quentin Tarantinos “The Hateful Eight” (2015), für das er einen Oscar gewann. Nicht zu vergessen “The Ecstasy of Gold” aus “Zwei glorreiche Halunken” (“The Good, the Bad and the ugly”, 1966), “Gabriel’s Oboe” aus “Mission” (1986) oder “Chi Mai” aus “Maddalena” (1971) und “Der Profi” (“Le Professionnel”, 1981), sowie “Abolição” aus “Queimada – Insel des Schreckens” (“Queimada”, 1969). Es ist kaum möglich sein großes Werk in wenige Worte zu fassen, ohne dabei eines seiner größten Werken nicht zu vergessen. Zu über 520 Filmen und Serien komponierte er die Musik oder war an der Produktion der Filmmusik beteiligt. Jedes dieses Werke verdient besondere Aufmerksamkeit.
Ein Gigant ist von uns gegangen. Alles, was bleibt, ist sein beeindruckendes Lebenswerk, welches noch über Jahrhunderte erklingen wird. Es bleibt nichts zu sagen, außer „Grazie, Maestro.“ und seine größten Kompositionen erklingen zu lassen.
‐ Markus Haage