Es ist wieder so weit: In weniger als vier Wochen, vom 10.04.2025 bis zum 13.04.2025, findet das mittlerweile 12. Hard:line Film Festival im Ostentor Kino in Regensburg statt. Als kleines Genrefestival gestartet, kann das Hard:line Film Festival mittlerweile von sich behaupten, dass es zu den prägendsten Events der deutschsprachigen Genre-Nische gehört. Zahlreiche Filme feiern dort nicht nur ihre Deutschland-, Europa- oder gar Weltpremiere, die Filmemacher pilgern gar über den Atlantik, um mit den Fans die Filme gemeinsam zu sehen.
Bereits 2018 war die kanadische Produktionscrew RKSS (Roadkill Superstars) vor Ort, um die Deutschland-Premiere von „Summer of 84“ (2018) zu feiern. Letztes Jahr reiste der US-amerikanische Filmemacher Ted Geoghegan an, um seinen neuen Film „Brooklyn 45“ (2023) vorzustellen. Dieses Jahr wird der türkische Filmemacher Can Envrol anwesend sein; nicht nur eine Masterclass leiten, sondern auch sein Gesamtwerk auf der großen Leinwand präsentieren.
Zudem ist das Hard:line Film Festival Teil der Méliès International Festivals Federation und präsentiert zahlreiche Kurzfilme aus aller Welt, die am Ende des Festivals auch prämiert werden und damit die Chance besitzen, sich für das prestigeträchtige Sitges – International Fantastic Film Festival of Catalonia zu nominieren.
Letztes Jahr war Neon Zombie® noch als Besucher und Berichterstatter vor Ort – es entstand ein kleines Video zum Event, welches auf YouTube, Facebook, Instagram als auch TikTok online ist –, …
… dieses Jahr sind wir stolz darauf, Partner des Festivals sein zu dürfen.
Die Dauerkarten für das diesjährige Festival waren innerhalb von Minuten ausverkauft; der Ticketverkauf für die Tages- und Einzelkarten beginnt am 23.03.2025. Damit Ihr aber wisst, welche Filme genau laufen, haben Scary-Movies.de, Viva La Movielución und Dread Central bereits einige Titel verraten (siehe Links). Neon Zombie® darf Euch nun vier weitere Titel exklusiv vorstellen. Es erwarten Euch Horror-Trips vom Bosporus, der irischen Insel, den Schweizer Bergen als auch aus dem niederländischen Mittelalter …
BASKIN
Türkei 2015 | 97 Minuten | FSK 18
Regie: Can Evrenol
Fünf mega-mackerig auftretende Polizisten werden des Nachts als Verstärkung zu einer Razzia in einem entlegenen, verrufenen Außenbezirk Istanbuls gerufen. Als sie nach einem Unfall endlich am verfallenen Gebäude ankommen, das einst ein Polizeirevier beherbergte, wartet jedoch kein gewöhnlicher Einsatz auf sie. Vielmehr betreten sie eine unwirkliche Zwischenwelt, die von den deformierten Anhängern eines brutalen schwarzmagischen Kults bevölkert ist – und beginnen einen Abstieg in die Hölle …
„Man soll nachts keine Träume erzählen.“ Gut, dass Rookie Arda seine eigene Warnung missachtet. Sonst wären uns surreale Phantasmagorien sondergleichen entgangen: Mit unverkennbar eigener Stimme irgendwo zwischen Argento, Barker, Carpenter und Lynch kredenzt BASKIN bizarre Höllenvisionen, die man so noch nie gesehen hat – hochästhetisch wie berserkerhaft blutig. Symbolgeschwängert, sadistisch, stilvoll handgemacht splatternd und gar Gedärme-zuzelnd: Viel mehr als „nur“ ein türkischer HELLRAISER.
FRÉWAKA, Deutschlandpremiere
Irland 2024 | 103 Minuten | FSK ungeprüft (ab 18)
Regie: Aislinn Clarke
Kurz nach dem Selbstmord ihrer entfremdeten, tiefreligiösen Mutter tritt Shoo einen Job im irischen Hinterland an: Sie soll die häusliche Pflege einer einsiedlerischen alten Dame übernehmen. Diese gibt sich jedoch nicht nur abweisend und störrisch, sie hat auch panische Angst. Vor „ihnen“. Die ins Haus eindringen und sie holen wollen. Alles nur Einbildung? Bald ist sich Shoo da gar nicht mehr so sicher. Ob sie mal die mit kryptischen Abwehrsymbolen übersäte Tür zum dunklen Keller öffnen sollte?
„Fréwaka“ leitet sich vom irischen „fréamhacha“ ab und bedeutet „Wurzeln“. Die spielen hier eine ganz zentrale Rolle: Herkunft, Eltern, Kindheitserfahrungen – wie sie unser Leben prägen, unser Verhalten, unsere Perspektiven. Aus ihnen erwächst langsam, aber verunsichernd eine psychische Grenzerfahrung für Shoo. Beseelt mit irischer Mythologie, kreuzt FRÉWAKA starke Folk-Horror-Motive und Geisterhausatmosphäre kunstvoll mit Familientraumata und Paranoia, mündend in einem hypnotischen Finale.
HERESY (Witte Wieven), Deutschlandpremiere
Niederlande 2024 | 61 Minuten | FSK ungeprüft (ab 18)
Regie: Didier Konings
Ein niederländisches Dorf im finsteren Mittelalter. Die tiefgläubige Frieda wünscht sich mehr als alles ein Kind, doch Gott ist nicht auf ihrer Seite. Wohl aber der nebelverhangene Wald, in den sie flieht, als Metzger Gelo sie missbrauchen will: Ein dämonisches Wesen kommt ihr zu Hilfe und richtet Gelo wunderbar grausam hin. In der Folge werden Friedas Träume von einer schattenengelhaften Frau in Weiß heimgesucht. Ist sie etwa mit dem Teufel im Bunde, wie es der Pfarrer lautstark verkündet?
Eine Frau im Klammergriff einer bigotten Dorfgemeinschaft und unchristlicher Phänomene: Das Set-up erinnert natürlich an THE VVITCH, doch HERESY ist deutlich lebhafter, handlungsintensiver und offensiver übernatürlich. Dabei präsentiert er Religion so, wie wir sie lieben: wahnhaft, mordlüstern und absolut kaltherzig. Dazu gibt es noch ein paar rauschhafte VFX-Sequenzen – und angesichts der knappen Laufzeit absolut keinen Raum für Langeweile. Ein Muss für Freunde stimmungsvollen Hexenhorrors.
SEW TORN
Schweiz, USA 2024 | 95 Minuten | FSK 12
Regie: Freddy Macdonald
Die junge Schneiderin Barbara ist eine echte Künstlerin, die mit Nadel und Faden buchstäblich alles erschaffen kann. Trotzdem läuft es beruflich schlecht. Sie steht vor der Geschäftsaufgabe, als sie Zeugin eines Unfalls wird – und das Leben ihr drei verschiedene, tückische Wege aufzeigt: das perfekte Verbrechen begehen, die Polizei rufen oder einfach weiterfahren. Choices, choices, choices … und sie wird sie alle treffen, jede Option einmal ausprobieren. Bei welcher die Naht wohl halten wird?
Dieser eine Moment, in dem man sich falsch entschieden hat. Wie sähe das Leben aus, wenn man anders abgebogen wäre? Eine Frage, die schon SLIDING DOORS oder LOLA RENNT untersucht haben, jedoch nie so smart und verspielt wie hier. Mit einem kunstvoll ein farbenprächtiges Netz spinnenden Drehbuch, feinem, skurrilem Humor, tollen Darsteller*innen, exakt getimten Editing und herausragender Art Direction ist SEW TORN sowohl perfekt geschneiderte Augenweide als auch unterhaltsamstes Thriller-Erlebnis.
Das Programm ist somit um vier weitere Titel angewachsen; ihr wisst nun, was Euch erwarten wird: kanadische B-Movie-Hommages, deutsch-britischer Indie-Horror, türkische Rache-Actioner, niederländischer Mittelalter-Spuk, chinesische Zeitreise-Abenteuer … und noch vieles, vieles mehr. Vom 10.04. bis zum 13.04.2025 wird im Regensburger Ostentor-Kino wieder der internationale Genrefilm zelebriert. Nicht vergessen: Wer noch keine Dauerkarte hat, kann ab dem 23.03.2025 die Tages- und Einzelkarten ordern.
‐ Markus Haage
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