Hatte gestern Abend kurz auf Amazon Prime Video DE in den amüsanten B-Fantasy-Actioner „Outlander“ reingeschaut. Zuerst nur die ersten Minuten. Verblüffende Feststellung: Der Streifen wirkt, obwohl er gerade einmal neun Jahre alt ist, qualitativ wie der Pilotfilm einer SyFy-Serie. Ich hatte ihn damals mit Freunden kurz nach dem DVD-Start gesehen, und genau so kam er mir nicht vor und blieb mir weitaus besser in Erinnerung. Vielleicht zeigt dies die Umwälzungen auf dem Markt der letzten Jahre am besten auf. Ein B-Film (eher inhaltlich B-Ware) aus dem Jahre 2008 mit einem A-Cast (John Hurt, Ron Perlman, James Caviezel) und einem Budget von 50 Millionen Dollar (!) kann heutzutage rein von der Inszenierung nicht mal mehr mit einer aktuellen TV-Produktion mithalten. Wobei natürlich angemerkt werden muss, dass das Budget aufgrund von Produktionsproblemen nicht vollends ausgeschöpft werden konnte. Zumindest wird dies gerne behauptet. Wie dem auch sei, der Vergleich hinkt natürlich etwas, aber man ist verwöhnt von der inszenatorischen Qualität von Serienproduktionen wie „Westworld“, „Stranger Things“, „Vikings“ oder „Game of Thrones“, so dass bereits hochkarätige Fantasy-Actioner der letzten Jahre schnell alt aussehen. Was aber den Spaß am Film nicht zwingend schadet. Es geht wirklich nur um die Inszenierung.
‐ Markus Haage