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Am 19.11.2009 kommt nun endlich der US-amerikanische Independent-Horror „Paranormal Activity“ (freigegeben ab 16 Jahren) auch nach Deutschland. Innerhalb weniger Wochen spielte der Überraschungshit alleine in den USA 104 Millionen Dollar ein (Stand: 17.11.2009) – und das bei Produktionskosten von lediglich 15.000 US-Dollar.
Doch „Paranormal Activity“ ist kein neuer Film. Er wurde bereits 2007 produziert und erhielt seine (offizielle) Weltpremiere beim Slamdance Film-Festival Anfang 2008. Von da an geisterte der Spuk-Horror durch zig Festivals, auf denen Regisseur Oren Peli, der zuvor noch nie einen Film realisiert hatte, Vertreter der US-Filmindustrie Gratis-DVD-Screener in die Hand drückte, welcher quasi seinen „Director’s Cut“ beinhaltete. Dieser fiel Steven Spielberg in die Hände, der sich für ein nationales Release bei Paramount einsetzte.
Doch für ein Kino-Release wurde der Film zwar nicht grundlegend, aber dennoch massiv umgeschnitten und überarbeitet. Ein Grund dürfte sein, dass durch die Veröffentlichung des DVD-Screeners der Film de facto der Öffentlichkeit bereits zugänglich gemacht wurde.
Die größte Veränderung stellt das Ende des Films dar, welches nach einer Idee von Steven Spielberg komplett neugedreht wurde. Somit besitzt „Paranormal Activity“ nun drei alternative Enden – das Kino-Ende nach einer Idee von Steven Spielberg, das originale DVD-Screener-Ende, sowie ein weiteres alternatives Ende, welches Oren Peli bereits 2007 drehte. Der Inhalt der unterschiedlichen Enden soll an dieser Stelle nicht näher beschrieben werden.
Die weiteren Unterschiede zwischen dem ursprünglichen „Director’s Cut“ (dem DVD-Screener) und der Kino-Fassung lassen sich wie folgt zusammenfassen:
• Mindestens drei neue Szenen wurden hinzugefügt, u.a. eine Spuk-Attacke am Tage, bei dieser der Dämon ein Bild von Hauptdarsteller Micah zerkratzt.
• Andere Szenen wurden dahingegen gekürzt oder komplett herausgeschnitten, um die Zeit zwischen Tag und Nacht schneller verstreichen zu lassen. Dadurch ist die Kino-Fassung kürzer.
• Viele Soundeffekte wurden verändert, weggelassen oder hinzugefügt. Der Dämon gibt sich im DC nicht zu erkennen, wenn er sich der Kamera nähert. Dafür wurden einzelne Soundeffekte des Schocks wegen drastisch verstärkt.
• Das Internet-Video der besessenen Diane ist im DC weitaus länger. Man sieht u.a. wie sie sich das Fleisch von ihrem Arm abbeißt, solange bis der Arm abbricht.
• Für die Kino-Fassung wurden einige digitale Effekte hinzugefügt, u.a. wurde der Schatten des Dämons leicht verändert und tritt nun häufiger auf.
Es ist davon auszugehen, dass auf dem kommenden DVD-/BluRay-Release beide Fassungen, sowie das dritte alternative Ende enthalten sein werden.
‐ Markus Haage