Es gab in den letzten Wochen zahlreiche Gerüchte um eine Rückkehr von Patrick Stewart als Captain* Picard. Nun wurden diese von Stewart höchstpersönlich bestätigt. So sagte er auf der Las Vegas Star Trek Convention vor tosenden Fans:
„I will always be very proud to have been a part of Star Trek: The Next Generation, but when we wrapped that final movie in the spring of 2002, I truly felt my time with Star Trek had run its natural course. It is, therefore, an unexpected but delightful surprise to find myself excited and invigorated to be returning to Jean-Luc Picard and to explore new dimensions within him. Seeking out new life for him, when I thought that life was over.
Patrick Stewart spielte Jean-Luc Picard in allen 178 Episoden von „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ (1987–1994, „Star Trek: The Next Generation) als auch in drei Kinofilmen. Zudem hatte er mehrere Gastauftritte in den Trek-Serien „Star Trek: Voyager“ (1995–2001) als auch „Star Trek: Deep Space Nine“ (1993–1999). Nach anfänglichen Schwierigkeiten, besonders während der ersten Staffel der Serie, entwickelte sich Captain Picard zu den populärsten und sicherlich auch prägendsten Charakteren der Star Trek-Geschichte.
Aufgrund des riesigen Erfolges von Serienstoffen ist das Star Trek-Universum natürlich dazu prädestiniert, ebenfalls neue Geschichten zu erzählen. CBS, die alle Serien produziert haben, hatten sich trotz des von J.J. Abrams neu erschaffenden, alternativen Film-Universums (der sogenannten Kelvin-Timeline) dazu entschlossen, neuen Content im alten Universum zu entwickeln. Darunter fällt unter anderem die aktuelle Miniserie „Star Trek: Discovery“ (2017–), die in Deutschland via Netflix abrufbar ist. Der Trailer zur zweiten Staffel ist bereits online. In den USA sollen die Star Trek-Serien wiederum das neue Zugpferd für CBS All Access werden, dem Pay-TV-Streaming-Dienst von CBS. Da Stewarts Captain Picard zu den populärsten Figuren zählt, ist es demnach nur logisch, auch die Abenteuer der Next Generation weiterzuerzählen. Wobei angemerkt werden muss, dass bisher nur die Rede von einer Rückkehr von Stewart ist. Ob er nur einen größeren Nebencharakter darstellt (beispielsweise als Mentor auf einer Akademie) oder selber wieder das Steuer übernimmt, ist noch nicht bekannt. Auch nicht, ob andere Figuren der Next Generation zurückkehren (sehr wahrscheinlich). Alex Kurtzman wird die neue Serie um Stewart produzieren und sie wird nur eine von vielen neuen Trek-Serien darstellen. Vermutung: Man wird versuchen mehrere Miniserien im Stile von „Discovery“ zu etablieren, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Trek-Timeline spielen, um so dass inhaltliche Maximum herauszuholen. Wir dürfen uns demnach noch auf einige Überraschungen gespannt machen.
Auch für Trekkies sind dies sicherlich spannende Neuigkeiten. Nach einer gewissen Durststrecke und einem wohl etwas unbefriedigendem Kino-Reboot, geht „Star Trek“ nun wieder auf Warpspeed. Was diese News für die aktuelle Kinoreihe bedeutet, wäre reine Spekulation. Sie kann natürlich weiterhin existieren, aber schon „Star Trek: Beyond“ (2016) blieb weit hinter den (finanziellen) Erwartungen zurück. Eine große Zukunft wird sie wohl nicht mehr haben. Schaut man sich allerdings die inszenatorische Qualität von „Discovery“ an, unabhängig davon, was man von den vielen Design-Änderungen hält, so braucht man sich wohl keine zu großen Sorgen über die Inszenierung machen. „Star Trek“ war vor allem auch immer Serie, die Filme „lediglich“ Highlights. Nun können die inhaltlichen Stärken der Serie mit den inszenatorischen Mitteln des Kinos umgesetzt werden. Für Trekkies wohl eine Win-Win-Situation.
In diesem Sinne: „Make it so!“
* = Natürlich eigentlich Admiral Picard. Aber der Captain ist etabliert, da weiß jeder, wer gemeint ist.
‐ Markus Haage
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