Vor 20 Jahren kam Roland Emmerichs „Godzilla“ in die US-Kinos.
Entgegen landläufiger Meinungen war der Film kein finanzieller Flop, blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Zudem ließen vor allem die Fans des Originals kein gutes Haar an dem Streifen. Das Remake hätte sich ihrer Meinung nach zu sehr vom Original entfernt. Wobei natürlich erwähnt werden muss, dass es immer Emmerichs Intention gewesen ist, eine zeitgenössische Neuinterpretation zu inszenieren. Dies gelang ihm in weiten Teilen auch recht gut. So entsteht die Riesenechse durch die Atombombenversuche der französischen Regierung (war Mitte der 90er-Jahre eine ganz heiße Kiste). Auch band er die digitalen Massenmedien in den Blockbuster mit ein (Stichworte: CNN, World Wide Web). Interessant ist, dass es eine kurze Sequenz gibt in der Godzilla von einem Kameramann gefilmt wird und man dessen wackelige Live-Aufnahmen in den Film einband. Ich erinnere mich noch, wie ich und meine Freunde damals im Kino saßen und wir uns dachten, dass dies doch mal eine coole Idee für einen Streifen wäre. Ein kompletter Katastrophen-Film aus der Sicht eines Live-Reporters. Neun Jahre später kam „Cloverfield“ (2007) in die Kinos (Jupp, auch schon 11 Jahre alt). In gewissen Momenten war dieser „Godzilla“ vielleicht sogar seiner Zeit voraus, in anderen Momenten wiederum ein Kind seiner Zeit. Die Einbindung von Godzillas Babys erinnerte arg an „Jurassic Park“ (1993), beziehungsweise dessen Nachfolger „Die vergessene Welt“ (1997). Der Soundtrack war zudem gespickt mit damals populären Künstler. Man erinnere sich nur an Jamiroquais coolen „Deeper Underground“ oder Puff Daddys Coversong „Come with me“ (https://youtu.be/aC4BC-Hxq9g). Damals Top-Ten-Hits.
Erwähne möchte ich noch den Teaser Trailer zum Film, der eben als Teaser („Anheizer“) extra gedreht wurde und kein Filmmaterial enthält…
So oder so, Emmerichs „Godzilla“ war sicherlich nie ein Totalausfall, aber hatte in dieser Form auch nie den Hauch einer Chance gegen das Original zu bestehen.
‐ Markus Haage
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