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Shadowrun: Dragonfall – Hacker, Drachen, Zombies, Roboter in KREUZBERG!

verfasst am 4.Juli 2017 von Markus Haage

Ich muss noch einmal lobende Worte über die Shadowrun-Reihe verlieren. Nun endlich auch „Shadowrun: Dragonfall“ durchgezockt, welches komplett in Deutschland (um genau zu sein: Berlin) spielt. Fantastisches Game mit einer (wieder einmal) mitreißenden Handlung. Und natürlich mit dabei: Endzeit, Zombies, Orks, Elfen, Magier, Hacker, virtuelle Realitäten, Corporates, Roboter, Drachen, Apokalypse! Der perfekte wilde Fantasy-Mix.

(© Harebrained Schemes)

Das Game gibt es „leider“ nur noch auf Englisch. Der Vorgänger „Shadowrun Returns“ war noch auf Deutsch erhältlich. Da man das Game gerade wegen der Story zockt und somit alle Texte lesen will (oder sollte), kann dies wohl leider für manchen etwas abschreckend sein. Denn die Belohnung des Games ist die STORY, die man erlebt, von der man mitgerissen und überrascht wird. Demzufolge gibt es auch nur ein Ende mit einer Texttafel, da man das (oder eines der) Ende(n) der Story dann ja schon selber gespielt/erlebt hat.

Wie immer kann man multiple Wege gehen. Es gibt unterschiedliche Enden und Lösungswege. Einen perfekten Weg gibt es nicht. Das macht es so interessant. Und jedes Ende hat einen Haken. Es gibt kein Gut und Böse. Es gibt für einen Shadowrunner nur Vor- und Nachteile. Menschen werden sterben, so oder so. Und natürlich gibt es wieder viele, viele Twists und mitreißende Nebenhandlungen, die diese Welt so unglaublich reizvoll macht. Falls wer wissen will, was mit der Siegessäule im Jahre 2035 passiert ist … Verdammte Anarchisten!

Meine Lieblingsnebenhandlung (und dies ist wirklich nur eine NEBENhandlung, die einfach so passiert): Ein städtischer Kanalarbeiter in Kreuzberg wird von Ghouls attackiert und flieht nach oben. Er bittet dich seinen Kumpel da rauszuholen. Also nimmt man die Mission an. Dann erfährt man, dass der Kumpel schon längst zerfleischt wurde. Man muss alle Ghouls töten und die Wasserpumpen wieder anstellen, sonst säuft Kreuzberg ab. Am Ende trifft man auf den Anführer der Ghouls, der zu aller Überraschung nicht nur reden kann, sondern auch noch über Intelligenz verfügt. Er spricht über das Schicksal dieser Wesen und bittet um eine gütliche Einigung. Man kann ihn töten, hat das Ghoul-Problem gelöst und die Mission beendet. Oder man kann ihn leben lassen und einen Deal mit dem Arzt direkt über der Kanalisation treffen, der den Ghouls Leichen oder Leichenteile zum Überleben herunterlässt.

Oder eine Nebenhandlung über einen Ork, der nun ein Heim für Metawesen als Schutz eröffnet, weil er die „Nacht der Wut“ vor Jahren miterleben musste, in der wahllos Metawesen (Orks, Elfen, Magier, etc.) von Menschen getötet wurden.

Das Game steckt voller solcher Geschichten. Und alle sind großartig. Fragt eure Teammitglieder bloß nicht nach ihrer Vergangenheit. Die Stories, die sie erzählen sind teilweise hart. Vom Überleben in Stuttgart, den Corporate Wars, Tübingen nach der Wiederauferstehung …

Interessant ist auch, dass die Macher nicht in Klischees versinken. Selten zuvor haben typische deutsche Eigenheiten, Namen und Verhaltensweise so gut funktioniert. Die deutschen Bezeichnungen sind klasse (Feuerschwinge!) und werden auch durchweg genutzt. In Deutschland hätte man wohl alles anglisiert. Schön sind auch die vielen kleinen deutschen Details. Gelbe Telefonzelle, Bus-Halteschilder, etc.

Einziger Kritikpunkt: Man hätte durchaus ein paar neue Avatare und generell Grafiken erstellen können. Manche Straßenzüge ähneln zu sehr Chicago aus „Shadowrun Returns“. Auch tauchen Avatare von Charakteren aus dem anderen Game auf. Aber dies sind wirklich Kleinigkeiten.

Die Shadowrun-Games gibt es bis morgen noch günstig für 11 Euro im Steam-Sale. Das wären „Shadowrun Returns“, „Shadowrun: Dragonfall“ und Shadowrun: Hongkong“. Alle DLCs und erweiterte Fassungen sind beinhaltet.

Es gibt noch zwei weitere neue Shadowrun-Games, die allerdings nicht so gut sein sollen. Leider wurde auch die Grafik verändert (Never change a running system!).

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!