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Snyder-Cut von „Justice League“ wird offiziell auf HBO Max veröffentlicht!

verfasst am 20.Mai 2020 von Markus Haage

Im Kampf um die Aufmerksamkeit der Kunden ist HBO Max ein kleiner Coup gelungen. Der ominöse Snyder-Cut von „Justice League“ (2017) wird offiziell auf dem neuen Streamingdienst im Jahre 2021 veröffentlicht werden! HBO Max stellt den Streamingdienst des TimeWarner-Konzerns dar, der ab Juli dieses Jahres an den Start geht, um Netflix, Disney+, Amazon Prime Video und AppleTV+ Konkurrenz zu machen. Aber was macht den Synder-Cut so besonders?

Die Ankündigung zum Release.
(© HBOmax)

Ursprünglich plante Regisseur Zack Snyder mit „Man of Steel“ (2013) den Anbeginn eines Cinematic Universe rund um die Helden aus dem DC-Comics-Universum. Auch wenn „Wonder Woman“ (2017) ein kommerzieller Erfolg war, blieben die Filme unter seiner Regie, „Man of Steel“ und „Batman v Superman: Dawn of Justice“ (2016), hinter den Erwartungen zurück. Nach Beendigung der Produktion von „Justice League“, der ursprünglich ein Zweiteiler darstellen sollte, entschied sich Warner den Film radikal abzuändern. Joss Whedon, Regisseur von „The Avengers“ (2012) wurde angeheuert, um den Film nicht nur umzuschneiden und zu verkürzen, sondern auch inhaltlich vollständig zu ändern. Bis zu 80 % des fertigen Films wurde neu gedreht, auch wenn Zack Snyder noch offiziell als Regisseur geführt wurde. Wie radikal die Änderungen waren, erkennt man am fertigen Produkt, welches als eigentlicher Höhepunkt von Snyders Universum nur noch einen simplen Team-Film auf dem inhaltlichen Niveau eines Samstag-Morgen-Cartoons darstellt.

Superman durfte seinen schwarzen Anzug in der Kino-Fassung nie tragen.
(© Warner Bros.)

Viele vorbereitete Plotlines mussten fallen gelassen, neue Charaktere – auch weil sie vorab nicht wie geplant Solofilme erhielten – eingeführt werden. Man ging den Weg des geringsten Widerstandes und präsentierte nur noch eine Art Torso, der ein Best-of der Helden darstellte. Musikalisch referenzierte man sogar Danny Elfmans Batman-Theme von 1989, obwohl dieses mit Snyders Interpretation kaum etwas zu tun hatte (Elfman zeichnete sich auch als Komponist für „Justice League“ aus). Die heftige Nachproduktion war dermaßen knapp einkalkuliert, dass man Henry Cavills Schnurrbart, den er bei den massiven Nachdrehs wegen seiner zeitgleichen Verpflichtung für „Mission: Impossible – Fallout“ (2018) trug, mühsam mit CGI heraus retuschieren musste. Viele Szenen wurden zudem vor Green Screen inszeniert, was aufgrund der geringeren Produktionskosten auch deutlich wurde.

Wie erwähnt, war „Justice League“ für Snyder bereits ein großer Kompromiss. Seine ursprünglich Version, ein Zweiteiler, hat es nie in die Produktion geschafft, auch wenn der Snyder-Cut rund 214 Minuten dauern soll. Dennoch ist es extrem erfreulich, dass dieser nun endlich veröffentlicht wird, da somit zumindest Snyders künstlerische Vision als Trilogie abgeschlossen werden kann. Falls es natürlich ein Film werden wird. Es existieren bereits Gerüchte, dass man als Kompromiss den Snyder-Cut zum Beispiel als Mini-Serie aufteilen und hierfür neu arrangieren könnte. Aber dies wäre dann wohl eher als verlängerte Version des ominösen Snyder-Cuts zu verstehen.

Persönliche Randnotiz: Snyders Götterdämmerung, wie ich sein Cinematic Universum gerne bezeichne, litt sicher immer an dem Anspruch das Fundament eines großen Film-Universums darzustellen, welches sich insbesondere in Konkurrenz zum Marvel Cinematic Universe befand. Dazu war es aber zu eigen. Eine in sich geschlossene Filmreihe wäre sinnvoller gewesen. Denn die Filme stellen tatsächlich grandiose, wenn auch nicht leicht zugängliche Adaptionen dar, die in einem starken Kontrast zu den üblichen Superhelden-Verfilmungen stehen. Anbei ein paar Gedanken zum oftmals geschmähten „Batman v Superman: Dawn of Justice“: „Batman v Superman: Mensch gegen Gott“.

Markus Haage

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Mein Name ist Markus Haage, Chefredakteur und Herausgeber vom Neon Zombie-Magazin. Es gibt nicht sonderlich viel spektakuläres über mich zu erzählen. Ich führe ein sehr langweiliges Leben. Aber falls es doch jemanden interessiert, freue ich mich immer über einen Besuch meiner Website www.markus-haage.de! Danke im Voraus!