Quentin Tarantino sollte „Der Herr der Ringe“ verfilmen. Zumindest hatte Harvey Weinstein damit gedroht.
Dies hat Buchautor Ian Nathan für sein neues Projekt „Anything You Can Imagine: Peter Jackson and the Making of Middle-earth“ recherchiert. Ein Auszug wurde von The Stuff veröffentlicht. Produzent Ken Kamins bestätigte ihm das. Nathan hat schon die gottgleichen Making-Of-Bücher „Alien Vault“ und „Terminator Vault“ verfasst und gilt als einer der seriösesten Filmhistoriker.
Als Peter Jackson 1998 versuchte die „Herr der Ringe“-Trilogie zu verfilmen, war Miramax seine erste Anlaufstelle. Harvey Weinstein erklärte sich bereit, das Projekt zu stemmen, aber nur wenn man einen Film daraus machen würde. Die Schlacht um Helms Klamm und sogar der Balrog sollten gestrichen werden. Jackson hielt dies für nicht verfilmbar, wobei angemerkt werden muss, dass er tatsächlich an einem Zweiteiler arbeitete, da niemand eine Trilogie stemmen wollte. Weinstein war darüber so erbost, dass er Tarantino das Projekt anbot. Am Ende gab Weinsteins das Projekt ab und erhielt einen Executive Producer-Credit. New Line Cinema kaufte es und ging damit ein enormes Risiko ein und das verhältnismäßig kleine Independent-Studio, welches vorher vor allem durch die Produktion von Horrorfilmen wie „Nightmare on Elm Street“ auffiel, in die Major-League katapultierte.
Vor allem durch den Weinsteins-Skandal kamen noch viele weitere Details über Weinsteins Verhalten ans Licht. So hat erst kürzlich Schauspielerin Ashley Judd, die von Jackson für eine Rolle vorgesehen war, eine Klage eingereicht, weil Judd nicht auf Weinsteins Anmache eingehen wollte und damit aus dem Projekt geflogen ist. Jackson wusste dies nicht und veröffentlichte im letzten Jahr diesbezüglich auch ein Statement. Im wurde von Weinstein mitgeteilt, dass Judd „schwierig“ sei und man mit ihr nicht arbeiten sollte.
‐ Markus Haage
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