„Michael, warst du froh als dein Vater umgebracht wurde?“
- „In der Bibel steht geschrieben, das es für jedes Ding eine Zeit gibt.“
Normalerweise müsste ich ja mittlerweile Schmerzensgeld für all die filmischen Brutalitäten verlangen, die meine Netzhaut über sich ergehen lassen musste. Da ich aber weiß, dass bei dieser Website nichts zu holen ist (nicht ma Bier, ey!), werde ich mich meinem Schicksal ergeben und das Beste draus machen: mich als stolzes und kühnes Versuchskannichen – bewaffnet mit einer Tastatur und einer Tüte Ja!-Flips – im Kampf gegen fiese Filmschweine vor der Leserschaft zu verkaufen. Funzt eh nicht. Hilft aber bei der Aufrechterhaltung eines gewissen Selbstwertgefühls. Auch wenn Filme wie folgender stetig versuchen dieses zu unterdrücken.
Stehpen King, die Dampfmaschine unter den Horror-Autoren, bescherte uns irgendwann in den 70ern eine Kurzgeschichte namens „Kinder des Mais“. Dank der erfolgreichen Verfilmung einiger seiner Werke, durchstreiften finidge Hollywood-Produzenten seinen Literatur-Katalog – vielens fand man, darunter erwähnte Kurzgeschichte. Aus dieser schmiedete man ein Drehbuch, schmiss ein paar Dolores in den Ring, scheuchte einen haufen Nachwuchsschauspieler in ein verlassenes Kaff und fertig war die Horror-Kiste. Zu erfolgreich um ein Flop zu sein, zu erfolglos um ein Hit zu sein. Somit genau die richtige Ware für den aufblühenden Videomarkt. Und da der Name Stephen King sich zu einem richtigem Zugpferd entwickelte, produzierte man heiter weiter – auch Frotsetzungen, die mit seinem Werk kaum noch etwas gemein hatten. Die kinder des Zorns-Reihe dürfte hierfür das bekannteste beispiel sein. Sage und schreibe sieben Filme, ein TV-Remake, sowie ein geplantes Kino-Remake. Teil 2 stellt somit nur den Anbeginn einer grausigen Reise in die dunklen Tiefen des Sequel-Wahns dar. Prust.
Nach dem ausgiebigen Massaker in Teil 1, kommen die Taten der zorningen Kinder ans Tageslicht. Gatlin wird evakuiert, die Kinder in die Obhut good Americans aus der Nachbarschaft gegeben. Um herauszufinden, womit sich der Rest des Streifens nun widmet, braucht man weder ein Diplom, noch den Streifen weiterlaufen zu lassen.
Nach der Eingewöhnungsphase, marschiert die Gruppe bösartiger Amish-Klons durch die Stadt und entledigt sich der älteren Bevölkerungsgruppen. Da werden schon einmal Fäkalien an Hauswände geschmiert (ODER WAS AUCH IMMER EINE NICHT GENAU BENANNTE BRAUNE, SCHMIERIGE, DICKE FLÜSSIGKEIT ZU BEDEUTEN HAT) oder ältere Damen per ferngesteurtem Rollstuhl (!!!) durch Fensterscheiben geschleudert.
Da dies natürlich alles Taten einer übernatürlichen und absolut bösartigen Macht sein müssen (zur Erinnerung: die Kinder sind von einem Dämon besessen, der sich nur als „Der, der hinter den Reihen geht“ bezeichnet), hilft nur der Rückgriff auf ebenfalls spirituelle Mächte. Man gut, dass in jedem US-Kaff ein Indianer rumhängt.
Es hätte keine Fortsetzung geben müssen. Und nach diesem Film hätte es auch keine weiteren fünf Fortsezungen geben müssen. Aber es gibt sie. Mein Auftrag ist es, darüber zu berichten. Ich tat es. Bitte verlangt nicht mehr von mir. Ich bin doch auch nur ein Mensch.
Fatality:
Grausam. Aber für den Rollstuhl-Katapult gebe ich dennoch 2 Köppe. Aber auch nur dafür!
‐ Krypto McKracken
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