John Carpenters „Die Fürsten der Dunkelheit“ („The Prince of Darkness“, 1987) gehört vielleicht zu den unterbewertesten Werken des Horror-Meisters. Der Film entstand innerhalb eines Three-Picture-Deals mit Larry Franco Productions, nachdem die Big-Budget-Produktion „Big Trouble in Little China“ (1986) floppte. Carpenter schwor sich nie wieder für ein großes Studio zu arbeiten und bevorzugte kleinere Budgets, um dafür die volle kreative Kontrolle zu behalten. Daraus entstanden unter anderem „Sie leben“ (1988) und eben „Die Fürsten der Dunkelheit“. Im Zuge der Veröffentlichung des neuen „Halloween“ (2018), der sich als direkte Fortsetzung seines Kultklassikers „Halloween – Die Nacht des Grauens“ (1978) versteht, hat Carpenter in einem Interview persönlich nun verkündet, dass der Streaming-Service Shudder eine TV-Adaption zu „Die Fürsten der Finsternis als Serie entwickeln könnte. Ob als Mini-Serie oder auf mehrere Staffeln verteilt, ließ er offen. Dies geht aus zahlreichen Medienberichten hervor. Es ist zwar richtig, dass er gleich anmerkte, dass man es auch nicht tun müsste, dennoch hat es natürlich die Gerüchteküche ordentlich angeheizt. So oder so, es hat dem Werk abermals eine neue Beachtung gegeben.
Wie leicht herauszulesen ist, halte ich „Die Fürsten der Dunkelheit“ für ein sehr unterschätztes Werk. Ein atmosphärisch unglaublich dichter Film, mit einem grandiosen Spannungsbogen (auch wenn der Vorspann arg lang ist) und einem brillanten Ende. Der Soundtrack gehört vielleicht zu Carpenters besten Werken. Der Streifen besitzt sicherlich seine Ecken und Kanten und kann vor allem mit dem Frühwerk Carpenters nicht vollends mithalten. Dennoch befindet er sich unter den 80er-Jahre-Horrorfilme in der gehobenen Klasse. Es ist und bleibt bemerkenswert, welche hohe Qualität Carpenter im Jahrestakt heraushaute.
Zum Film erscheint Ende Oktober nicht nur ein schickes Steelbook und eine Neuauflage im Amaray, sondern auch eine 4k-Variante. Für Fans sicherlich ein Muss. Ob die Serie nun tatsächlich kommt oder nicht, sei einmal dahingestellt. Wenn nicht, haben wir ja immer noch den grandiosen Film.
‐ Markus Haage
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