Trump, Trump, Trump, überall nur noch Trump. Und wer hat dieses Figürchen bereits 1989 satirisch überzogen inszeniert? Regisseur Joe Dante in „Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster“.
Für den Charakter Daniel Clamp, Immobilien-Tycoon von New York, nahm sich Dante unter anderem Donald Trump als Vorbild. Ein angeblicher „Macher“, ein sich selbst überschätzender Visionär, der alles wegposaunt, was sich ihm in den Weg stellt. Das Alte muss für das Neue weichen. Rücksichtslos. Ein Bulldozer, der Manhattan platt macht. Aber nicht nur Trump war Vorbild für die Figur, sondern auch die Yuppies von der Wall Street. Man denke an Gordon Gecko aus Oliver Stones „Wall Street“ oder von mir aus sogar an Patrick Bateman“ aus „American Psycho“.
Oder an Ted Turner, Gründer von CNN und bedeutsamer Medien-Tycoon der 1980er- und -90er-Jahre. Dieser kaufte die Rechte an alten Filmklassikern auf und färbte diese ein. Aus Schwarz/Weiß-Filmen wurden Farbfilme. Grausam. Namhafte Hollywood-Größen gingen dagegen an, selbst Steven Spielberg und George Lucas, der dieses Vorgehen als „Barbarei“ bezeichnete. Ironie der Geschichte: später sollte er die „Star Wars“-Filme selber massiv verändern. In „Gremlins 2“ spiegelt sich der Neuerungs- und Veränderungswahn in unzähligen Situationen und Charakteren wieder, wie z.B. den Ansager der Horrorshow im Dracula-Kostüm, der mit dieser überschnellen Technik-Welt nicht mehr mithalten und diese auch nicht nachvollziehen kann.
In „Gremlins 2“ steckt unheimlich viel Kultur- und Gesellschaftskritik. Der Film lebt davon, mehr als sein Vorgänger sogar. „Gremlins 2“ wird mit dem Alter immer besser, da dieser tatsächlich eine briliante Kultur- und Mediensatire darstellt und die Aufbruchsgesellschaft der späten 1980er herrlich überzogen wiederspiegelt.
‐ Markus Haage
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