Heute vor 29 Jahren wurde „Ghostbusters II“ in den US-amerikanischen Kinos veröffentlicht. Die Fortsetzung konnte weder kommerziell noch künstlerisch an den Vorgänger anknüpfen und stellt in vielen Bereichen quasi eine Art Remake des ersten Teils dar. Dies geht sogar soweit, dass der Film recht unglaubwürdig versucht die Konsequenzen der Ereignisse des ersten Films herunterzuspielen. Eine logische Weiterentwicklung wäre der Ausbau und nicht die Eingrenzung dieser Welt gewesen. Des Weiteren entwickeln sich weder Charaktere noch Handlung bestimmend weiter. Mit Ausnahme zweier Nebencharaktere, nämlich Janine Melnitz und Louis Tully. Interessant ist hierbei sicherlich, dass Melnitz der Version aus der damals bereits populären Animationsserie „The Real Ghostbuters“ näher kommt als ihrer ursprünglichen Filmversion.
Fans haderten lange mit der Fortsetzung, auch weil diese angeblich Hauptdarsteller Bill Murray dermaßen demotivieren sollte, dass er sich über Jahrzehnte für einen dritten Teil sperrte. Sicherlich spielten hier auch andere Faktoren eine Rolle. Murray verstand den ersten Teil nie als Anbeginn einer Franchise. Er spielte eine Rolle in einem Film, dieser durch dessen Aufhänger, die Geisterjagd, sicherlich etwas Besonderes darstellte, aber im Kern eine klassische Komödie über die Gründung eines Small Business gewesen ist. Man denke nur an den Bankkredit, den Verhandlungen mit der Immobilien-Agentin, den Auflagen der Behörden, den Vorstellungsgesprächen, den Kauf des Autos und den vielen eingestreuten Bemerkungen über Betriebsführung. Es ist natürlich auch kein Zufall, dass einer der Antagonisten ein Beamter der Umweltbehörde ist. Der erste Teil war sehr tief in eine reale Welt eingebettet. Dieser Hyper-Realismus geht im zweiten Teil oft verloren oder man versucht diesen ins Absurde zu steigern (die Ghostbusters werden in ein Irrenhaus eingewiesen, nachdem die ganze Welt sah, was sie am Ende von Teil 1 taten). Man wollte mehr von allem, besonders von den übernatürlichen Elementen, die auch das gesamte Marketing des Films bestimmten.
Es ist natürlich nicht alles schlecht und der Film besitzt die berühmten Momente. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle mal den Soundtrack. Der Score kann nicht an Elmer Bernsteins brillanter Filmmusik aus Teil 1 heranhalten. Dafür produzierte Run DMC einen eigenen Song, der auch für eine großartige Montage innerhalb des Films genutzt…
‐ Markus Haage
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